Im Jahr 2024 registrierte die Bundesregierung 421 Fälle von bandenmäßigem Leistungsmissbrauch im Bürgergeld-System. In 209 Fällen folgten Strafanzeigen. 2023 lag die Zahl deutlich darunter: 229 Fälle, 52 Anzeigen. 2025 steigen die Zahlen wieder. Bis Mai wurden bereits 195 Fälle und 96 Anzeigen gemeldet.
Auch spannend: ++Jens Spahn postet privates Urlaubsfoto – doch eine Sache verfolgt ihn++
Der Bericht beruht auf Daten von 300 gemeinsam betriebenen Jobcentern. Die Zahlen aus rein kommunalen Einrichtungen fehlen. Laut Bundesregierung gibt es zudem eine »hohe Dunkelziffer nicht erfasster Fälle«. Der Bürgergeld-Bezug betrifft derzeit rund 5,5 Millionen Menschen in Deutschland.
Bürgergeld: Anstieg bei Missbrauchsfällen
Einige EU-Bürger nutzen das Freizügigkeitsrecht, um Sozialleistungen wie das Bürgergeld zu beziehen. Das berichtet der Spiegel. Schon ein Minijob mit wenigen Stunden genügt für Anspruch. Wenn Gruppen dies gezielt und organisiert ausnutzen, sprechen Jobcenter von bandenmäßigem Leistungsmissbrauch.
Das interessiert Dich vielleicht auch: ++Obdachlosen Geld geben? Influencerin rüttelt auf – „Wer bin ich denn?“++
Oft rekrutieren Hintermänner Menschen in Bulgarien oder Rumänien, bringen sie nach Deutschland, melden sie zu Minijobs an und kassieren doppelt. Die Betroffenen wohnen in heruntergekommenen Immobilien – meist zu Höchstsätzen, die vom Bürgergeld gedeckt sind. Teile der Leistungen gehen direkt an die Drahtzieher.
Bürgergeld-Ausnutzung durch mafiöse Gruppen
Diese Strukturen zeigen sich besonders in Städten mit marodem Wohnraum wie Gelsenkirchen oder Duisburg. Arbeitsministerin Bärbel Bas spricht von »mafiösen Strukturen«. Bundeskanzler Friedrich Merz warnt ebenfalls: »Wir haben es hier zum Teil mit mafiösen Strukturen des sozialen Missbrauchs zu tun. Wir werden das abstellen.«
Mehr spannende Artikel:
Angesichts der relativ geringen Zahl im Vergleich zur Gesamtzahl der Bürgergeldempfänger fordert der Grünen-Abgeordnete Timon Dzienus »mehr Sachlichkeit statt polemischer Stimmungsmache«. Die Debatte rund ums Bürgergeld bleibt politisch aufgeladen – trotz der komplexen Realität hinter den Zahlen.