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Nach Todesfall: Badeurlaub in Gefahr! Wie gefährlich sind die Vibrionen in der Ostsee?

Todesfall an der Ostsee: Wie groß ist die Gefahr durch Vibrionen-Bakterien beim Baden wirklich? Experten klären auf.

Nach Todesfall: Badeurlaub in Gefahr! Wie gefährlich sind die Vibrionen in der Ostsee? (Symbolbild)
© IMAGO/NurPhoto

Die Ostsee: 5 Fakten über das Baltische Meer

Die Ostsee hat eine Fläche von 412.000 Quadratkilometer. Die tiefste Stelle in der Ostsee beträgt 459 Meter. Im Durschnitt ist das Meer etwa 52 Meter tief. Im Englischen und in vielen anderen Sprachen bezeichnet man die Ostsee als Baltische See oder als Baltisches Meer.

Auch in diesem Sommer zieht es wieder zahlreiche Menschen an die Ostsee. Doch die aktuelle Badesaison wird von einem tragischen Todesfall überschattet: Ein 68-jähriger Mann aus Mecklenburg-Vorpommern ist gestorben, nachdem er mit Vibrionen-Bakterien in Kontakt gekommen war.

Zu Lebzeiten soll er an mehreren chronischen Vorerkrankungen gelitten haben. Die genauen Umstände der Infektion konnten nicht mehr geklärt werden – der Mann starb trotz ärztlicher Behandlung. Unter Urlaubern macht sich nun Unbehagen breit: Wie gefährlich ist das Baden in der Ostsee wirklich?

Ostsee: Experten klären auf

Zumindest die Ostsee in Schleswig-Holstein gilt laut einer Pressemitteilung vom 1. Juni als unbedenklich. „Die Badegewässerqualität in Schleswig-Holstein ist nach den bisher vorliegenden Beprobungen sehr gut. Die Messergebnisse der Vorsaisonproben zeigen, dass an den rund 330 Badegewässern unbeschwertes Baden zum Saisonstart möglich ist. Bisher wurden rund 235 Proben genommen“, heißt es darin.

Dennoch bleibt ein Restrisiko. Da Gewässer Lebensraum für Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen sind – und sich mit dem Klimawandel zunehmend erwärmen -, kann auch das Risiko durch Bakterien steigen. „Demnach finden Vibrionen, die oberhalb von etwa 20 Grad Celsius vermehrt auftreten können, insbesondere in der Ostsee und deren Badegewässern geeignete Lebensbedingungen. In sehr seltenen Fällen kann dies nach Kontakt mit Wasser zu einer schweren oder fatalen Erkrankung führen, die unverzüglich ärztlich behandelt werden sollte“, erklärt Max Keldenich vom Ministerium für Justiz und Gesundheit gegenüber MOIN.DE.

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„Kommen in Deutschland hauptsächlich an der Ostsee vor“

Vor allem Menschen mit geschwächtem Immunsystem gelten als gefährdet. „Zum eigenen Schutz wird grundsätzlich empfohlen, bei einer Erkrankung oder Verletzung (offene Wunden) den Kontakt mit Wasser zu meiden und nicht baden zu gehen“, betont Keldenich.


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Vibrionen-Infektionen treten jedoch nur äußerst selten auf. „Schwer verlaufende Wundinfektionen kommen in Deutschland hauptsächlich an der Ostsee vor. Setzt man aber die Fallzahlen zur Zahl der Besucher an der gesamten Ostsee ins Verhältnis, so wird deutlich, dass diese Erkrankungen bisher sehr seltene Ereignisse sind“, stellt Dr. Katharina Kohls vom Niedersächsischen Landesgesundheitsamt auf Anfrage von MOIN.DE klar. Ostsee-Besucher brauchen sich allso keine großen Sorgen machen und weiterhin ihren Badeurlaub in vollen Zügen genießen.