Es ist ein schwieriger Transfersommer für den FC Bayern. Florian Wirtz, Nico Williams, Bradley Barcola – all diese Spieler wurden von den Münchnern ins Visier genommen, teilweise sogar öffentlich bestätigt, doch am Ende kassierte der Klub Absagen. Die Schuldfrage ist intern schnell geklärt: Max Eberl steht massiv in der Kritik.
Das scheint zumindest die Sichtweise der Bayern-Führungsetage zu sein. Wie Florian Plettenberg am Montag (14. Juli) berichtete, ist Eberls Zukunft beim FC Bayern „unsicher“. Dabei galt er über Jahre hinweg als die Wunschlösung an der Säbener Straße.
FC Bayern jagte Eberl schon zu Gladbacher Zeiten
Zur Saison 2008/09 übernahm Max Eberl die Rolle des Sportdirektors bei Borussia Mönchengladbach. Als Ex-Spieler stieg er vom Nachwuchsleiter auf und hatte bei den Fohlen früh das sportliche Sagen. Die Anfangsjahre waren turbulent: 2010/11 landete Gladbach in der Relegation. Doch mit dem erfolgreichen Klassenerhalt begann unter Eberl und Erfolgscoach Lucien Favre eine wahre Glanzzeit.
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Eberl wurde bei Borussia Mönchengladbach schnell zu einem Erfolgsgaranten. Seine Transfers waren brillant, seine Arbeit von Stabilität geprägt. Bayern wurde früh auf ihn aufmerksam und versuchte wiederholt, ihn nach München zu holen – jedoch zunächst ohne Erfolg. 2017 betonte Eberl im „Doppelpass“, angesprochen auf die Bayern-Gerüchte, dass es für ihn mehr Bedeutung habe, einen Titel mit Gladbach zu holen, als woanders große Erfolge zu sammeln. Am Ende sollte jedoch alles anders kommen.
Eberl bei Bayern schon vor dem Aus?
Nach einem viel diskutierten Aus bei den Fohlen und einem, für sein Ansehen schädliches Engagement bei RB Leipzig, zog es Eberl Anfang 2024 zu den Bayern. Das jahrelange Baggern an dem ehemaligen Gladbach-Helden hatte Erfolg. Eberl wurde der neue Sportchef der Bayern. Die großen Bosse traten in den Hintergrund, Eberl hatte die sportliche Kontrolle – die er auch bis heute noch hat.
Doch mit Eberls Amtszeit nahm auch das Chaos seinen Lauf. Die erste große Aufgabe im vergangenen Sommer war es, einen Trainer zu finden, der Thomas Tuchel ersetzen sollte. Komplett untypisch wurde die Suche auf öffentlicher Bühne ausgetragen. Öffentlich holte man sich absagen von Julian Nagelsmann und Ralf Rangnick. Letztlich fiel die verzweifelte Wahl auf Überraschungskandidat Vincent Kompany. Dennoch ein Move, der Eberls Kompetenz dann doch noch mal untermauerte. Kompany ist beim FC Bayern eingeschlagen. Mit Michael Olise wurde dann auch noch ein genialer Transfer getätigt.
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Doch in diesem Sommer geht es in die nächste Runde – die bei den Bayern-Bossen wohl überhaupt nicht gut ankommt. Auch hier holt man sich auf offener Bühne eine Absage von Wirtz ab. Verzweifelt scheint man nach einem Linksaußen zu suchen – und auch hier hagelt es Körbe. Untypisch für den FC Bayern. Der Fall Woltemade – bei dem Eberl öffentlich über eine Ablöse von 80 Millionen diskutierte – setzt dem Transfersommer bislang die Krone auf. Gerüchten zufolge könnte das Team um Eberl und Christoph Freund zerschlagen werden. Favorit der obersten Garde des FC Bayerns soll laut Florian Plettenberg Markus Krösche sein. Das Projekt Eberl, an dem jahrelang gearbeitet wurde, könnte ein Jahr später schon sein Ende finden. Ein Mann der eine Ära prägen sollte, könnte dann doch nur ein kurzes Kapiteln sein.