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Flughafen Hamburg im Ausnahmezustand – Lärm und Verspätungen sorgen für Frust

Der Flughafen Hamburg sorgt mit Lärm und Verspätungen für Frust bei Urlaubern und Anwohnern. Sie fordern von der Politik dringend eine Lösung.

Der Flughafen Hamburg.
© IMAGO/Hanno Bode

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Fluglärm bleibt in Hamburg ein Dauerstreitthema, besonders durch die steigende Zahl an nächtlichen Starts und Landungen. Trotz pandemiebedingter Einschnitte nimmt der Verkehr am Helmut-Schmidt-Airport wieder zu. Der Konflikt zwischen wirtschaftlichen Interessen und der Gesundheit der Anwohner verschärft sich.

Die Debatte um die Wirksamkeit der bestehenden Regelungen sowie mögliche Konsequenzen für Airlines sorgt für zunehmende Spannungen. Ein Überblick zeigt, wie die Stadt und Umweltverbände mit dem Problem umgehen.

Hamburg: Nachtflüge sorgen für Kritik

Am Helmut-Schmidt-Airport in Hamburg finden trotz pandemiebedingten Verkehrsrückgangs immer mehr späte Flüge statt. Die Zahl der Starts und Landungen nach 23 Uhr liegt 2025 im ersten Halbjahr mit 319 sogar fünf Prozent über dem Vorjahreswert. Der Umweltverband „BIG Fluglärm Hamburg“ befürchtet eine Rückkehr des nächtlichen Lärms zu den Rekordwerten vor Corona. Bereits 2024 gab es rund 127.000 Flugbewegungen in Fuhlsbüttel. Besonders betroffen sind Anwohner in Hamburg sowie in Schleswig-Holstein, die unter dem nächtlichen Fluglärm leiden.

Laut BIG ist die Gesundheit der Menschen gefährdet. „Fluglärm macht krank, gerade wenn er Menschen in Ruhephasen stört oder aus dem Schlaf reißt“, heißt es laut „shz“. Die Verspätungsregelung, die eigentlich für Lärmschutz sorgen soll, hat BIG-Chef Martin Mosel als „bloßen Papiertiger“ kritisiert. Flugzeuge dürfen bis Mitternacht starten und landen, wenn die Verspätung „unvermeidbar“ ist. Kritiker werfen Airlines vor, solche Regelungen auszunutzen und Verspätungen bewusst einzuplanen. Besonders Eurowings steht im Fokus; der Umweltverband prüft rechtliche Schritte gegen die Lufthansa-Tochter.

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Hamburgs Politik streitet über strengere Maßnahmen

Im Hamburger Senat erkennt man das Problem, doch eine klare Lösung fehlt. Die Fluglärmschutzbeauftragte Gudrun Pieroh-Joußen fordert wirksame Maßnahmen, um nächtlichen Fluglärm zu reduzieren. Der rot-grüne Koalitionsvertrag zeigt die unterschiedlichen Positionen der Parteien. Die SPD lehnt Beschränkungen ab und verweist auf den wirtschaftlichen Nutzen des Airports für Hamburg. Die Grünen setzen auf eine Reduktion der Verspätungen und wollen höhere Gebühren für nächtliche Flüge prüfen.


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Diskussionen um striktere Bußgelder bestehen schon seit Jahren. Ein früherer Vorschlag für drastische Geldstrafen wurde 2024 nach einem Gerichtsbeschluss ausgesetzt. 2018 musste Easyjet wegen 21 unbegründeter Spätflüge 468.000 Euro zahlen. Hamburgs Regierung sucht weiterhin nach einem Weg, wirtschaftliche Interessen und Anwohnerschutz in Einklang zu bringen.

Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.