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Nähe Hamburg: Brutale Jugend-Gang schlägt Gleichaltrige zusammen – und filmt sich dabei

Die Prügel-Videos aus Harsefeld nähe Hamburg schocken die gesamte Region. Jetzt gründet sich sogar eine Bürgerwehr gegen die Jugendlichen.

© imago/Stephan Görlich

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Harsefeld bei Hamburg steht unter Schock. Eine Gruppe Jugendlicher sorgt mit brutalen Übergriffen, Erpressung und Drogenhandel für Angst und Aufregung.

Dabei filmt die Gruppe ihre Taten nähe Hamburg sogar mit dem Smartphone. Die schockierenden Videos kursieren inzwischen in sozialen Netzwerken wie WhatsApp, Instagram und Facebook und heizen die Diskussion um Jugendkriminalität in der Region weiter an.

Jugend-Gang-Terror bei Hamburg: Schläge, Erpressung, Drogen

Die Polizei ermittelt gegen mehrere Jugendliche, vor allem gegen zwei Hauptverdächtige im Alter von 15 und 16 Jahren. Beide gelten als strafmündig, gegen jeden Einzelnen von ihnen laufen laut Polizei bereits rund 15 Strafanzeigen. Körperverletzung, Raub, Erpressung, sogar das Dealen mit Vapes und Drogen werden der Gruppe zur Last gelegt. Doch die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen, denn viele Opfer trauen sich nicht, zur Polizei zu gehen. „Wir können nur ermitteln, wenn wir auch Hinweise bekommen“, sagt Rainer Bohmbach, Sprecher der Polizeiinspektion Stade.

Die Ermittler appellieren daher an Betroffene und Eltern, sich zu melden. Während die Polizei in enger Zusammenarbeit mit Staatsanwaltschaft, Jugendamt und Schulen versucht, die Lage in den Griff zu bekommen, wächst die Verunsicherung im Ort. In Harsefeld bei Hamburg haben besorgte Bürger inzwischen sogar eine Bürgerwehr gegründet, ein Schritt, den die Polizei ausdrücklich kritisiert. „Das führt schnell zu Selbstjustiz“, warnt Bohmbach. Auch Bürgermeisterin Susanne de Brujin sieht diesen Trend mit Sorge: „Eine Bürgerwehr kann nichts leisten, weil sie nichts darf. Sie stellt sich damit auf dieselbe Stufe wie die Täter.“

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Hamburg: Polizei jagt Jugend-Gang aus Harsefeld

Dennoch ist das Misstrauen in Teilen der Bevölkerung groß, nicht zuletzt wegen der offen einsehbaren Gewaltvideos im Netz, die den Eindruck erwecken, dass Jugendliche in Harsefeld ungehindert agieren können. Die Hintergründe der Eskalation sind komplex. Das Jugendamt berichtet von einer erkennbaren Gangstruktur, Eltern und Jugendliche haben sich inzwischen Hilfe suchend an die Behörden gewandt. „Wir brauchen eine enge Vernetzung aller Akteure – von Polizei über Schule bis zur Jugendhilfe“, erklärt Frauke Schulte vom Amt für Jugend und Familie.


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Auch die Schulen vor Ort haben reagiert. Das Gymnasium Aue-Geest und die Oberschule Selma-Lagerlöf informierten bereits mit Elternbriefen über die Vorfälle. Bürgermeisterin de Brujin, die einige der Täter persönlich kennt, sprach sogar direkt mit zwei der Jugendlichen. Die Gespräche verliefen ruhig, die Jungen wirkten einsichtig, doch ob sie ihr Verhalten dauerhaft ändern, bleibt fraglich. Viele der Beteiligten sehen die ungefilterte Verfügbarkeit von Gewaltinhalten als Treiber der Eskalation.