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Hamburg: Bewegende Trauerfeier für Klaus Barkowsky – Kiez-Größen trauern um den „schönen Klaus“

Nach dem Tod der Kiez-Größe Klaus Barkowsyky alias „Der schöne Klaus“ aus Hamburg haben zahlreiche Wegbegleiter ihm die letzte Ehre erwiesen.

© Bea Swietczak

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Viel Trubel hat am Freitag (12. Mai) vor der Fritz-Schumacher-Halle auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg geherrscht.

Dort säumten schwere Mercedes-Limousinen, teure Porsche-Modelle, schwere SUVs, Harley-Davidson-Motorräder und ein Maybach die Straße. In der Halle gab es einen  Großauflauf der Kiez-Legenden und anderer Wegbegleiter von Klaus Barkowsky. „Der schöne Klaus“, wie er in Kreisen auch genannt wurde, hatte sich vor rund zweieinhalb Wochen in Hamburg das Leben genommen (>>> MOIN.DE berichtete).

Hamburg: „Der schöne Klaus“ bekommt letzte Ehre erwiesen

Mehr als 300 Gäste kamen zur Trauerfeier für den Kiezianer Klaus Barkowsky, der nicht nur als „Der schöne Klaus“, sondern auch als „Lamborghini Klaus“ bekannt war. Auch die Polizei Hamburg rückte vorsorglich an, hielt sich draußen aber dezent zurück.

Wegbegleiter haben in Hamburg eine bewegende Trauerfeier für Klaus Barkowsky ausgerichtet. Foto: Bea Swietczak / Imago

Drinnen waren zahlreiche Kerzenständer und Blumenkränze aufgebaut. Auf den Trauerschleifen die Namen alter Wegbegleiter wie „Bongo“, „Der schöne Eddy“, „Kölner Ralf“, „Harry K.“, „Ronny B.“ oder „Schlau Michel“. Auf einem Podest stand die Urne, daneben ein großes Foto von Klaus Barkowsky, als er noch jung und charismatisch war – „Der schöne Klaus“ eben.

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Hamburg: Kiez-Größen organisieren Trauerfeier

Organisiert hatte die Trauerfeier ein Freund von Klaus Barkowsky zusammen mit Carsten Marek, der ebenso wie „Der schöne Klaus“ in den 1980er Jahren Mitglied der berüchtigen Zuhältervereinigung „Nutella Bande“ war. Heute betreibt Carsten Marek in Hamburg die Boxerkneipe „Zur Ritze“ an der Reeperbahn und des Großbordells „Babylon“ an der Süderstraße. Der Freund hielt die Trauerrede.

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Dabei erzählte er von alten Zeiten, dass Klaus Barkowsky schnell erkannte, dass ohne Geld als Kiez-Neuling in Hamburg nichts läuft. Angeblich seien die Frauen alle gleichzeitig freiwillig für ihn anschaffen gegangen. Sie seien nie dazu gezwungen worden. Der Trauerredner lobte ihn auch als einen „guten Jungen“. Darunter verstehen Kiezianer jemanden, der „Ehre hat“ und andere nicht verpfeift. So soll „Der schöne Klaus“ vor Gericht über den Täter geschwiegen haben, der ihn einst angeschossen hatte.

Kiez-Legende Carsten Marek (li.) traf auf der Trauerfeier seinen alten Bekannten Sven Viereck und dessen Begleitung wieder. Foto: Bea Swietczak

Hamburg: Klaus Barkowsky litt am Ende

Der Freund berichtete aber auch von den letzten Lebensmonaten, wie schlecht es Klaus Barkowsky gesundheitlich gegangen war. Die Rede war von Krankenhaus-Aufenthalten und zu viel Alkoholkonsum über die Jahre und von „apathischem Verhalten“ in seinen  letzten Lebenswochen, bis er „seine letzte Entscheidung“ traf.

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Zwischen den Rede-Abschnitten gab es Musik-Einlagen vom Band wie „Money“ von Pink Floyd, den Nummer-1-Hit „Komet“ von Udo Lindenberg und Apache 207, das fröhliche „Ich liebe das Leben“ von Vicky Leandros, die Dean-Martin-Schnulze „Everybody Loves Somebody Sometimes“ und den Kid-Rock-Klassiker „All Summer Long“.

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Am Ende wurde Frank Sinatras Evergreen „My Way“ abgespielt. Der Song wird immer wieder gern bei Beerdigungen von Kiezgrößen eingesetzt. Ein Ex-Zuhälter, der früher über 15 Jahre lang in der Szene aktiv war, resümierte nachdenklich: „Der Kiez war ein Segen für uns Jungs, aber auch ein Fluch.“

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Im Anschluss feierte der harte Kern noch in der „Ritze“ weiter. „Wir versammeln uns da noch im engsten Freundes- und Familienkreis“, sagte Carsten Marek. „Da können wir noch ein bisschen unter uns sein, an Klaus denken und auf ihn einen trinken.“