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Hamburg: Flugbegleiter reißt Israel-Witze an Bord – „Aus dem Dienst entfernen“

Unfassbar, was sich in einer Lufthansa-Maschine am Flughafen Hamburg abspielte! Ein Flugbegleiter zeigte sich bestens gelaunt – andere sprechen von „Volksverhetzung“.

Hamburg:
© Privat / IMAGO/ Manfred Segerer

Terroristen der Hamas greifen Israel an - Netanjahu kündigt Vergeltung an

Bewaffnete Terroristen der Hamas haben am Samstag das benachbarte Israel angegriffen. Zunächst begann die islamistische Hamas mit Raketenangriffen auf israelische Städte.

Hamburg: Es gibt Witze, die darf man einfach nicht machen. Unter gar keinen Umständen. Niemals. Und schon gar nicht, wenn uns alle gerade die furchtbaren Nachrichten aus Israel überrollen.

Und doch ist es gerade passiert. Ein Flugbegleiter der Lufthansa wollte sich wohl einen lockeren Scherz erlauben. Den hat ausgerechnet Daniel Killy (61) gehört. Der ist der Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft in Hamburg und machte seiner Empörung auch gleich auf seinen Social-Media-Kanälen Luft.

Hamburg: „Geht’s noch?“

Dort schreibt er: „Neues von der freundlichen und stets service-orientierten Lufthansa: Ein gewisser L., rheinisch-jovialer Lachsack übelster Provenienz, begrüßt heute in aller Herrgottsfrühe als Purser auf dem Flug LH 2075 (HAM-MUC) Passagiere in Hamburg bestens gelaunt mit ,Na geht’s in Urlaub? Aber nicht nach Tel Aviv, was? Haha.’ Lufthansa, geht’s noch? Würden Sie bitte diesen antisemitischen, widerwärtigen Volksverhetzer sofort aus dem Dienst entfernen?“

MOIN.DE erreichte Daniel Killy in Spanien, wo er gerade beruflich zu tun hat. „Es passierte kurz vor dem Start des Fluges von Hamburg nach München um 6.10 Uhr“, schildert er den Vorfall genauer. „Ich musste in München zwischenlanden, um dann nach Barcelona weiterzufliegen. Ich saß in der Business-Class auf dem Platz 2D ganz vorn. Als dieser Lufthansa-Mitarbeiter einsteigende Gäste begrüßte, war ich nur eineinhalb Meter entfernt und konnte sehr genau hören, was er sagte.“

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Hamburg: Betretenes Schweigen

Daraufhin war Daniel Killy so empört, dass er sehr laut erwiderte: „Sehr witzig, du A…..“ Andere Gäste in der Business Class bekamen das zwangsläufig mit und reagierten mit betretenem Schweigen. „Der Mitarbeiter hat darauf überhaupt nicht reagiert“, erzählt Killy weiter. „Ich habe auch keine weitere Veranlassung gesehen, diesen Mann zu einer Rechtfertigung zu bringen. Seine Äußerung spricht ja für sich, egal, ob sie als schlechter Witz gemeint war. So etwas gehört sich ja überhaupt nicht.“

Hamburg
Von seinem Platz aus fotografierte Daniel Killy den Purser, der einen üblen Witz gemacht hat. Foto: Daniel Killy

Hamburg: „Diese Menschen wurden regelrecht abgeschlachtet“

An diesem frühen Morgen waren auch noch gerade die verheerenden Details über das Rave-Musikfestival bekannt geworden, dass mindestens 260 Leichen nach dem Hamas-Massaker aufgefunden wurden. „Diese Menschen wurden regelrecht abgeschlachtet“, sagt Daniel Killy. „Wie man da so einen Spruch loslassen kann, ist mir ein Rätsel. Entweder war es ganz unbedacht und unempathisch, oder es war vorsätzlich bösartig. Eine andere Erklärung habe ich dafür nicht.“

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Hamburg
Daniel Killy ist Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft in Hamburg und machte seine Empörung öffentlich. Foto: privat

Unabhängig von aktuellen Ereignissen sieht Killy ein grundsätzliches Problem: „Es gibt Dinge, die dürfen einem nicht rausrutschen. Und schon gar nicht in so einer Position. Es war ja der Purser, der diesen Witz abließ, also ein hochrangiges Mitglied der Kabinenbesatzung. Was es auch nicht gerade besser macht.“

Hamburg: Lufthansa reagiert


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Und wie geht die Lufthansa mit dem Vorfall um? „Lufthansa distanziert sich ausdrücklich und in aller Form von derartigen Aussagen“, teilt Thomas Jachnow, Senior Manager Media Relations, auf Anfrage mit. „Wir nehmen den Hinweis sehr ernst und werden den Sachverhalt intern aufarbeiten. Aussagen dieser Art haben in der Lufthansa Group keinen Platz.“