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Hamburg: Streiks nehmen kein Ende – droht jetzt der Kollaps?

Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat zum Internationalen Frauentag in Hamburg erneut zu einem Streik aufgerufen.

Ver.di ruft zum Streik in Elbkinder Kita auf Foto: IMAGO/Ardan Fuessmann/Westend61

Absolutes Streik-Chaos! Nicht nur an den Flughäfen und Bahnhöfen geht nichts mehr, nun hat ver.di auch noch zu einem gemeinsamen Streik in Hamburg am Internationalen Frauentag (8. März) aufgerufen.

Der Aufruf richtet sich an die Beschäftigten der Elbkinder Kita Hamburg Servicegesellschaft gGmbH (EKSG) sowie Beschäftigte aus dem Einzel- und Großhandel – Branchen, in denen überwiegend Frauen tätig sind.

Hamburg: Schon wieder Streik

Die rund 900 Angestellten der Elbkinder Kita erbringen täglich essenzielle Dienstleistungen für Elbkinder-Kindertagesstätten. So kümmert sich die EKSG um die Reinigung der Kita-Räume sowie das Essen für die rund 32.000 betreuten Kinder in der Hansestadt. Wie es in einer offiziellen Pressemitteilung von ver.di heißt, werden die Beschäftigten – hauptsächlich Frauen – „trotz ihrer zentralen Rolle unzureichend entlohnt“.

Michael Stock, Gewerkschaftssekretär ver.di Hamburg erklärt: „Die Beschäftigten, die bei den Elbkindern für Essen und Reinigung sorgen, brauchen dringend die nächste Lohnerhöhung. […] Sie haben die niedrigsten Löhne. […] . Es ist beschämend, wie wenig Verantwortung die Elbkinder als sozialer Träger für die am schlechtesten bezahlten Mitarbeiter*innen zeigen.“

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Hamburg: Harte Vorwürfe

Die stellvertretende Landesbezirksleiterin ver.di Hamburg und Verhandlungsführerin für den Hamburger Handel, Heike Lattekamp unterstützt die Worte ihres Kollegen: „Im Handel blockieren die Arbeitgeber seit fast einem Jahr einen fairen Abschluss. Auch bei EKSG liegt noch kein abschlussfähiges Angebot vor. Berufe wie Kitas, Pflege und Handel, in denen viele Frauen arbeiten, bilden das Rückgrat unserer Gesellschaft.“ Weiter heißt es: „Die dortigen Arbeitsbedingungen sind maßgeblich für den bestehenden Gender-Pay-Gap verantwortlich.“

Lattekamp bezeichnet es als einen „Teufelskreis“, der durch „unattraktiven Arbeitsbedingungen“, zu Personalmangel führt. „Die gemeinsame Mobilisierung am Internationalen Frauentag unterstreicht die Notwendigkeit eines grundlegenden Wandels in der Arbeitswelt und der Gesellschaft zu erreichen“, fährt die Verhandlungsführerin für den Hamburger Handel fort.


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Die Streikkundgebung beginnt am 8. März um 10.00 Uhr auf dem „Platz der Arbeiterinnen“ in 22765 Hamburg, Nähe des Altonaer Bahnhofs. Dann geht es weiter vor das Rewe-Center, Max-Brauer-Allee 59 sowie der Elbkinder Kita in der Hospitalstraße.

Noch ist nicht klar, ob die Elbkinder Kitas trotzdem am Freitag öffnen werden. Sollten sie geschlossen bleiben, werden Elternteile – vermutlich auch hier überwiegend Mütter – zu Hause bleiben müssen, um für die Betreuung des Kindes zu sorgen. So wird es auch abseits der sowieso schon streikenden Branchen zu Personalausfall und Engpässen kommen.