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Hamburg: Verdi lässt die Streik-Bombe platzen – hier könnte alles tagelang dicht sein

Verdi ruft schon wieder zu einem neuen Mega-Streik in Hamburg auf. Und dieses Mal geht es nicht um die Verkehrsmittel.

Hamburg: Verdi
© IMAGO/Andre Lenthe

Einigung im Tarifstreit im öffentlichen Dienst

Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen können im kommenden Jahr mit deutlich höheren Löhnen rechnen. Sie erhalten ab März kommenden Jahres 5,5 Prozent mehr Geld - und einen Inflationsausgleich in Höhe von 3000 Euro.

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) ruft schon wieder zu einem neuen Mega-Streik in Hamburg auf. Und dieses Mal geht es nicht um die Verkehrsmittel.

Verdi ruft am Freitag, 19. Mai und Samstag, den 20. Mai Beschäftigte im Hamburger Einzelhandel zu einem ersten Warnstreik auf, unter anderem bei H&M, Ikea, Primark, NETTO, Rewe, ZARA und Kaufland.

Hamburg: Ziel des Streiks

In der ersten Verhandlungsrunde am 4. Mai haben die Arbeitgeber für die rund 90.000 Beschäftigten der Branche ein Angebot vorgelegt, das die aktuelle Preissteigerung von
7,4 Prozent (März 2023) nicht einmal ansatzweise kompensiert und somit zu Reallohnverlusten führt, teilte Verdi am Freitag mit.

Die Arbeitgeber sollten lediglich eine Erhöhung der Entgelte um 3 Prozent zum Abschlussmonat, sowie weitere 2 Prozent zum 1. Mai 2024 und eine Inflationsausgleichszahlung von insgesamt 1.000 Euro verteilt auf zwei Jahre angeboten haben.

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„Zu den Verdi-Forderungen nach einem rentenfesten Mindestentgelt von 13,50 Euro pro Stunde sowie einer gemeinsamen Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge (AVE) verweigertem sie die Verhandlungen“, heißt es.

Hamburg: Mitarbeiter finden dieses Angebot unverschämt

„Die Beschäftigten im Einzelhandel halten dieses Angebot für eine Unverschämtheit, weil gerade sie unter den gestiegenen Lebenshaltungskosten leiden. Die gestiegenen Preise für Lebensmittel und Energie wirken sich für die Kolleginnen und Kollegen viel stärker aus als für Menschen mit höheren Einkommen. Sie brauchen jetzt nachhaltige und tabellenwirksame Entgelterhöhungen. Da die Arbeitgeber dies in der ersten Verhandlungsrunde ignoriert haben, zeigen ihnen die Beschäftigten jetzt, dass sie bereit sind für ihre Forderungen zu kämpfen,“ so Verdi-Verhandlungsführerin und stellv. Landesbezirksleiterin Hamburg, Heike Lattekamp.

Verdi fordert in der Tarifrunde 2023 im Hamburger Einzelhandel:

  • Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,50 Euro pro Stunde
  • Ein rentenfestes Mindestentgelt von 13,50 Euro pro Stunde
  • Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 250 Euro pro Monat
  • Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen.

Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge. Die Verhandlungen werden am 22. Mai fortgeführt.


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Die betroffenen Filialen in Hamburg könnten bis zum Montag, 22. Mai dicht bleiben. Da der Donnerstag, 18. Mai ein Feiertag war, bleibt das Licht in vielen Einzelhandel vier tagelang aus.

Kunden sollten an den genannten Tagen mit Einschränkungen in den geöffneten Läden rechnen, unter anderem längere Wartezeiten an der Kasse.