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Aida: Frau kehrt von Kreuzfahrt zurück und wird deutlich – „So sollte es nicht bleiben“

Aida: Frau kehrt von Kreuzfahrt zurück und wird deutlich – „So sollte es nicht bleiben“

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© IMAGO / agefotostock

Kreuzfahrt: Diese Haushalts-Gegenstände sind an Bord verboten

Mit der anhaltenden Sommerwelle kommt oder bessergesagt bleibt ein Thema auf der Agenda, mit dem sich zu dieser Jahreszeit eigentlich niemand mehr wirklich beschäftigen wollte: Corona. Da es auf dem Festland viele Fälle gibt, machen Ausbrüche natürlich auch vor Reedereien wie Aida nicht halt.

Viele Kreuzfahrt-Unternehmen hatten erst vor ein paar Wochen die Corona-Regeln fallen lassen, jetzt geht das ganze Dilemma wieder von vorne los. Recht machen können es Aida und Co. ohnehin nicht allen Passagieren, es wird immer verschiedene Lager und Meinungen zu den Maßnahmen an Bord geben.

Aida legte Kabinenbrief aus

Fakt ist, dass auch die Reederei mitbekommen hat, dass das Thema leider wieder an Fahrt gewonnen hat. Aida reagierte, nachdem schon einige Passagiere klagten, mit einem Kabinenbrief.

Darin werden Passagiere aufgefordert, sich an diverse Corona-Schutzmaßnahmen zu halten (MOIN.DE berichtete). Aber: verpflichtend ist all das nicht. So heißt es in dem Brief zum Beispiel: „Halten Sie einen gesunden Abstand zu Gästen, die nicht Teil Ihrer Familie oder unmittelbaren Reisegruppe sind“ oder „zum Schutz Ihrer Gesundheit bitten wir Sie, in den Innenbereichen an Bord sowie in Transportmitteln und während Landausflügen einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.“

Die „Aida Aura“ im Hafen von Hamburg.
Die „Aida Aura“ im Hafen von Hamburg.
Foto: IMAGO / agefotostock

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Daten und Fakten zu Aida:

  • 15.000 Menschen aus 50 Ländern arbeiten für Aida, davon 13.500 an Bord der Schiffe
  • Der Firmensitz von Aida ist in Rostock, die Reederei hat ihren Sitz in Hamburg
  • Die Schiffe fahren unter italienischer Flagge, Aida gehört zum italienischen Unternehmen Costa Crociere
  • Das Merkmal der Aida-Schiffe ist der Kussmund am Bug

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Eine, die zu denjenigen Passagieren gehört, die sich noch schärfere Maßnahmen wünschen, ist Carmen S. Sie sei mit ihrem Ehemann kürzlich von einer Aida-Reise von Hamburg nach Schottland zurückgekehrt, berichtet sie MOIN.DE.

„Wir, sowie zwei weitere Bekannte, haben uns auf dieser Reise mit Corona infiziert und sind erkrankt. Wer weiß, wie viele Mitreisende es noch erwischt hat. Unsere Urlaubserholung ist jedenfalls dahin.“

Personal bei der Aida verhält sich vorbildlich

Die Urlauberin lobt das Personal an Bord der „Aura“ ausdrücklich, denn alle hätten sich strikt an die Maskenpflicht gehalten. Viele andere Reisende scheinen ihrem Empfinden nach aber zu sorglos mit der Corona-Sommerwelle umzugehen.

„Die Restaurants sind überlaufen, man findet oft keinen Platz allein am Tisch, muss sich an große Tische mit anderen Reisenden dazusetzen. Im Theater kein Mindestabstand, keine Maskenpflicht, auch nicht in den Reisebussen (Ausflüge)“, sagt Carmen S.

Die „Aida Aura“ ist der letzte „kleine“ Dampfer in der Flotte.
Die „Aida Aura“ ist der letzte „kleine“ Dampfer in der Flotte.
Foto: IMAGO / Markus Tischler

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Die erkrankte Urlauberin hat deswegen eine klare Meinung: „Ich finde, so sollte es nicht bleiben. In meinen Augen muss wieder eine generelle Maskenpflicht auf dem Schiff eingeführt werden (so traurig und einschränkend es ist) und es dürfte maximal halb belegt werden.“

Dass kürzlich beim Konkurrenten Tui Cruises auf der „Mein Schiff 4“ die Maskenpflicht wieder eingeführt wurde, begrüßt die Aida-Kundin (hier mehr dazu).

Aida und Co. im Dilemma

Selbst in Zeiten, wo es Maskenpflicht und Co. gab, waren die Kreuzfahrt-Schiffe allerdings nicht vollständig von Ausbrüchen an Bord gefreit. Das Risiko sinkt aber durch strengere Anwendung von Schutzmaßnahmen.

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Kreuzfahrten, Flüge im Flugzeug und Co. werden in jedem Fall in den nächsten Monaten und vielleicht sogar Jahren noch eine Art Lotterie bleiben mit vielen Infektionen. Die einen erwischt es, die anderen nicht – und auf den Urlaub komplett verzichten, das wollen die wenigsten. Auch die Unternehmen sind dringend auf das Geld angewiesen, das sie aktuell verdienen und können nur den Spagat zwischen strengen und lockeren Maßnahmen wagen.

Gut möglich, dass die Regeln in den nächsten Wochen bei Aida und Co. noch weiter angepasst werden und es nicht nur bei Kabinenbriefen bleibt.