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Aida: Fast ein Jahrzehnt an Bord – dann hatte dieser Mann genug! „Die richtige Entscheidung“

Aida: Fast ein Jahrzehnt an Bord – dann hatte dieser Mann genug! „Die richtige Entscheidung“

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© picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild & picture-alliance / dpa

5 Dinge, die du noch nicht über Aida wusstest

Auf den Kreuzfahrtschiffen von „Mein Schiff“ oder Aida sind in Nicht-Pandemie-Zeit nicht nur Tausende Urlauber unterwegs, sondern im Hintergrund agieren auch hunderte Angestellte und Mitglieder der Crew. Sie ermöglichen den Passagieren eine erholsame Zeit und sorgen unter anderem dafür, dass es auf den Schiffen immer sauber ist, das Bett frisch gemacht wird oder das Essen auf den Tisch kommt.

Insbesondere für die Speisen auf den Dampfern von Aida gibt es regelmäßig Lob in den höchsten Tönen von den Gästen. Doch wie ist das eigentlich, als Koch auf einem Kreuzfahrtschiff zu arbeiten? Einer, der es wissen muss, berichtet von seinen Erfahrungen.

Aida: Neun Jahre auf dem Schiff

Marten Pickhan ist Koch und Hotelbetriebswirt. Vor neun Jahren zog es ihn in die Ferne. Ein Plakat von Aida veranlasste ihn, sich auf dem Schiff zu bewerben. Keinen Monat später trat er seinen Dienst an. Doch irgendwann hatte er genug und kehrte in seine Heimat nach Wittgenstein zurück.

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Daten und Fakten zu Aida:

  • Aida ging aus der „Deutsche Seereederei“ hervor, einem volkseigenen Betrieb im Feriendienst der DDR
  • Nach der Wende beschloss das Unternehmen, Kreuzfahrtschiffe nach amerikanischem Vorbild zu bauen
  • Damit sollte das Prinzip eines Cluburlaubs auf die Kreuzfahrtreise übertragen werden
  • 1996 ging das erste Aida-Clubschiff auf Reise, derzeit (Stand 2022) besteht die Flotte aus 14 Schiffen
  • 15.000 Menschen aus 50 Ländern arbeiten für Aida, davon 13.500 an Bord der Schiffe
  • Der Firmensitz von Aida ist in Rostock, die Reederei hat ihren Sitz in Hamburg
  • Die Schiffe fahren unter italienischer Flagge, Aida gehört zum italienischen Unternehmen Costa Crociere
  • Das Merkmal der Aida-Schiffe ist der Kussmund am Bug

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Fast ein Jahrzehnt war er als Koch auf den Dampfern der Aida-Reederei unterwegs. Zunächst auf einer Route entlang der Ostsee. Später auch in der Karibik. Mit der Ostsee musste er erst einmal warm werden. „Zu Beginn habe ich es gehasst, auf der Ostsee zu sein“, erzählt er in einem Interview mit der „Westfalenpost“.

Aida: Vom kleinen Koch zum Küchenchef

Highlights hätte es während seiner Zeit an Bord viele gegeben. Das Silvesterfeuerwerk auf Madeira sei der „Hammer“ gewesen. Doch vor allem das Zwischenmenschliche und die Crew auf dem Schiff hätten ihm viele schöne Momente beschert.

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Als kleiner Koch sei er auf das Schiff gekommen, im Laufe der Zeit habe er sich sogar bis zum stellvertretenden Küchenchef hochgearbeitet: „Ich habe von der Crewküche bis zur Hauptküche fast jeden Bereich mitgekommen. Am Ende habe ich viele organisatorische Arbeiten übernommen.“

Aida: Pickhan möchte sesshaft werden

Auf die Frage, warum er den Platz auf dem Schiff gegen festen Boden in seiner Heimat eintausche, erklärt er mit dem Wunsch nach Sesshaftigkeit. „Meine Freunde haben angefangen zu heiraten, ein Haus gebaut oder Kinder bekommen. Irgendwann kam auch in mir der Wunsch nach Veränderung hoch“, erzählt er.

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Nun arbeitet er in der Speiseversorgung in einer Rehaklinik. Viel verändert hätte sich in den neun Jahren eigentlich nicht. Der Kontakt zu seiner Familie und seine Freunde hätte immer bestanden. Sie hätten ihn regelmäßig an Bord oder an den Anlegehäfen besucht. „Eigentlich war es so, als wäre ich nicht weg gewesen“, beschreibt der Koch seine Ankunft in der alten neuen Heimat gegenüber der „“.

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An die Zeit auf dem Schiff denke er noch oft, sie sei unvergesslich gewesen. Dennoch sei er froh, wieder bei seiner Familie zu sein: „Es war für mich die richtige Entscheidung, zurück in die alte Heimat zu kommen.“ (kl)