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Camping: Alle reißen sich um diese Billig-Bank – obwohl sie überhaupt nicht gut dasteht

Fast jeder hat sie, und wer nicht, will sie: Eine Bank bringt Camping-Liebhaber seit Jahrzehnten in Verzückung. Dabei ist sie weder schön noch haltbar.

© IMAGO/Steinsiek.ch

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Camping lebt von Beständigkeit, ob bei der Finanzierung eines Wohnmobils oder Stellplatzes, oder eben bei Möbeln. Dabei sticht vor allem ein wenig belastbares Teil heraus. Warum nur?

Hässlich, schnell kaputt, und trotzdem der absolute Dauerbrenner unter Camping-Freunden, egal ob jung oder alt. Dahinter steckt mehr.

Camping: Eine echte Diva

Sie ist in der Regel weiß und jeder hat schon einmal darauf gesessen. Eine Bank aus Kunststoff, die vor unzähligen Camping-Behausungen steht, insbesondere vor denen von Dauercampern. Eine Frau erzählt jetzt, sie wolle ihre Defekte wieder aufbereiten – und tritt weitaus mehr Emotionen los, als zunächst gedacht.

Unter dem Namen „Diva“ macht sie seit gefühlt Jahrzehnten Camping-Plätze und Terrassen gemütlicher, mit im Schnitt 40 Euro kostet sie nicht die Welt. Dabei ist sie nicht einmal besonders schön, auch wenn ihr Design aus Italien stammen soll. Dafür ist sie praktisch, so wie der stereotype Deutsche es mag: nämlich stapelbar und wetterfest.

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Ganz so witterungsbeständig ist die „Diva“ dann aber doch nicht, denn im Falle einer Dauer-Camping-Liebhaberin verfärbte sich der weiße Kunststoff grau, wurde fleckig, ein Bein knickte langsam ein – kein Einzelfall. Paradox, dass die zickige Bank ausgerechnet hier wieder Abstriche in Sachen Haltbarkeit und Praxis macht. Doch da ist noch mehr.

Manche ketten sie sogar an, nicht nur auf Camping-Plätzen. Foto: imago stock&people

Camping: Die schönsten Erinnerungen

Denn beeindruckend bequem ist die Stapelbank samt passender Stühle, leicht und deshalb extrem weit verbreitet. Und da so gut wie jeder schon einmal auf einer Bank oder einem der Stühle gesessen hat, hat auch jeder besondere Erinnerungen an die Plastik-Teile. Der erste Kuss als Teenager im Camping-Urlaub, unter dem Sternenhimmel und unbeobachtet von den Eltern. Oder philosophische Gespräche im Urlaub, der sich wie die schönste Zeit des Lebens anfühlte – um nur einige zu nennen.


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Es wurden wohl etliche Hauskauf-Verträge auf Bänken dieser Art unterzeichnet, mit den Vorbesitzern zum Kennenlern-Kaffee auf der heimischen Spritzbeton-Terrasse. Oder auch Quasi-Trennungsgespräche mit dem nicht mehr liebgewonnenen Ehepartner auf „neutralem Boden“, aka dem Café auf dem Camping-Platz, welches die Bank natürlich auch vor der Tür stehen hat.

So mauserte sich die kultige Bank, die Händler mit „ganzjährig nutzbar“, 44 Zentimetern Sitzhöhe – allerdings auch „ohne verstellbare Rückenlehne“, „ohne Stauraum“ und „nicht klappbar“ – anpreisen, über die Jahrzehnte zum simplen Begleiter in Camping-Urlauben. Das die Frau, die in den sozialen Netzwerken um Restaurierungs-Vorschläge bat, hier mit einer Menge Nostalgie zu tun hat, liegt auf der Hand – Möbel sind eben nicht einfach Möbel, Camping nicht einfach Camping.