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Camping-Urlauber jammern plötzlich Corona-Zeit hinterher – „Verlorene Freiheit“

Camping-Profis wünschen sich plötzlich in Zeiten von Maskenpflicht und Sorgen zurück – schuld ist eine Entwicklung, die kaum ein Ende kennt.

© margarita gangalo

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Camping-Urlaub erfreut sich ungebrochener Beliebtheit. Doch aktuell sammeln sich vermehrt Camping-Begeisterte, die plötzlich ganz und gar nicht mehr begeistert sind von Entwicklungen, die den Tourismus mit Wohnwagen und Wohnmobil ereilen.

Einige wünschen sich sogar in die Corona-Zeit zurück – denn da war wenigstens Ruhe auf Camping-Plätzen. Das ruft wiederum Kritiker auf den Plan und zeigt ein echtes Dilemma.

Camping: Der Traum platzt

Wer sich einmal für Camping entschieden hat, bleibt in der Regel bis zum Schluss dabei. Klar, dass ein echtes Camper-Leben von Höhen und Tiefen gezeichnet ist. Bevor es wieder bergauf geht, müssen sich Urlauber aktuell gefallen lassen, dass der Traum von damals erstmal ausgeträumt ist. „Verlorene Freiheit“ gar.

Denn die „Risse im WoMo-Paradies“, wie sie etwa die gestandenen Experten Thomas aka „Kiffi“ und Heike sehen, nehmen Überhand. „Seit zwei, drei Jahren sagen wir, das ist zu eng“, berichtet Kiffi im Video-Blog auf Youtube. Das Paar berichtet von Wohnmobilen dicht-an-dicht, kaum Platz zur Entfaltung und unerträglicher Enge auf Camping- und Stellplätzen. Eine Entwicklung, die mit dem Boom der Branche einhergeht, das wissen selbst Laien.

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Camping: „Wir waren wirklich verwöhnt“

Die Situation ist offenbar so entfesselt, dass sich „Kiffi“ und Heike sogar in die Corona-Zeit zurückwünschen. Eine Zeit, in der Plätze teils gesperrt, verwaist oder beides waren. „Das war wirklich ’ne coole Zeit. Wir waren wirklich sehr verwöhnt“, sinniert Heike etwas verklärt, Partner Thomas schwärmt von „Geisterstellplätzen“. Die aktuelle Situation beschreiben die beiden hingegen als „teilweise extrem“.

Das freie Stehen etwa an Küstenabschnitten sei heutzutage deutlich erschwert, berichten die Video-Blogger. „Wenn da einer die Tür aufmacht, hat der andere ’ne Delle im Auto“, berichtet Thomas. Als Alternative denkt er darüber nach, sich „ins Hinterland“ zurückzuziehen, oder Orte aufzusuchen, die für „die Masse“ nicht so interessant seien.


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Camping: Kein Ende des Booms in Sicht

Zahlen zeigen, dass die Entwicklung nicht einfach nur gefühlt ist. Seit der Corona-Pandemie erfreut sich die Urlaubsform einem Boom, der sich aktuell selbst in den Schatten stellt. 42,9 Millionen Übernachtungen im Jahr 2024 – Tendenz steigend.  „Die guten, alten Zeiten werden nie zurückkommen!“, prognostizierte schon BVCD-Chef Dr. Frank Schaal im MOIN.DE-Gespräch.

So zeigen Thomas und Heike, was aktuell viele Camping-Begeisterte beschäftigt. Dabei treiben sie selbst und viele andere den Boom ja weiter voran, ob sie wollen oder nicht. Ein echtes Dilemma. Da bleibt wohl nur das Hinterland.