Anna und Timo hatten die Schnauze voll – dem Camping-Pärchen ist auf einem Platz an der Mosel etwas widerfahren, worauf sie so gar keine Lust hatten.
Gute Nachbarschaft ist halt auch und vor allem beim Camping ein großes Thema. Anders als zu Hause, können Camper vor nervigen Nachbarn fliehen. So wie Anna und Timo. Und Hündin Emily.
Camping-Nachbarn unwillkommen
Der Campingplatz in Zeltingen-Rachtig an der Mosel habe sich nach ihrer Ankunft zunächst gut gefüllt, berichtet das Camping-Duo am Sonntag (22. Juni). Sie selbst hätten in der ersten Reihe gestanden. Links: Großeltern mit ihrem Enkelkind. Rechts: „Ein riesiges Expeditionsmobil“. Dagegen haben die beiden nach eigener Aussage ja gar nichts. „Jeder kann fahren, was er möchte. Aber ich glaube nicht, dass sie gewichtstechnisch in der ersten Reihe zugelassen sind“, sagt Timo. Der Boden sei etwas abgesackt. Und der „Riesen-Lkw“ habe ihnen die schöne Aussicht geraubt. Aber das sei gar nicht das größte Problem gewesen.
Kind im „Sperrgebiet“
„Dann kam der eigentliche Hammer“, sagt Timo. Und der hat mit den anderen Camping-Nachbarn zu tun. Das Enkelkind sei plötzlich auf ihre Parzelle gelaufen. „Wir waren alle mal jung, Kinder machen halt, was sie wollen“, so der Camping-Fan. Aber in dem Fall habe der kleine Junge einfach die beiden E-Scooter angefasst – richtig an den Lenkern. „Und die Oma steht dabei und beobachtet ihr Enkelkind seelenruhig. Ohne Anstalten zu machen, es da wegzuholen“, sagt Anna. „Ich habe gedacht ‚Was ist denn hier los?!'“ Dass die Großeltern als Erziehungsberechtigte da nicht eingegriffen haben, versteht auch Timo nicht. „Das war ein Schritt zu viel. Das war ganz komisch.“
Anna habe zunächst ganz nett auf den Vorfall auf dem Campingplatz hingewiesen, aber der Kleine habe dann noch die Leine von Hündin Emily in die Hand genommen und damit gespielt. „Die wäre fast an unseren Lack gekommen. Ganz ehrlich, am liebsten hätte ich der Oma einen Nackenklatscher gegeben und die Hexe direkt in die Mosel geschmissen“, sagt Timo. „Als nächstes nimmt das Kind ein Messer oder einem Stift und macht was mit unserem Lack, oder was?!“
„Wir sind geflüchtet. Wurden vergrault, kann man sagen.“
Friesencamper bei Youtube
Nach der E-Scooter-Aktion habe das Kind sich noch einen Stock genommen und damit gegen die Wohnmobile gehämmert und sie beworfen. „Ihr wisst ja, wie wir sind. Wir haben keinen Bock auf Negativität und Konfrontation.“ Daher sei das Fass dann in dem Moment – fast im Wortsinn – übergelaufen, als der Junge offenbar völlig ungeniert auf die Parzelle von Anna und Timo gepinkelt hat! „Wir haben dann einfach die Sachen gepackt. Konnten nicht mehr. Waren total fertig“, sagt Timo. Auch bei Anna sind die „Sicherungen durchgebrannt“, wie sie sagt: „Als ich gesehen habe, wie das Kind an unserer Felge herumspielt und die Oma so seelenruhig daneben steht und sagt ‚Ist alles so interessant hier'“.
„Die Kopfschmerzen wurden stärker“
„Irgendwie ziehen wir so etwas immer magisch an. Wir haben gedacht, wir bekommen eh kein Auge zugedrückt. Weil man ja auch nicht weiß, wann die aufstehen und es wieder losgeht“, sagt Anna in dem Youtube-Vlog. Und Timo: „Dann musst du ja wieder nur gucken, die ganze Zeit. Kannst ja gar keinen Urlaub mehr machen. Nee, geht gar nicht!“ Die beiden gehen sogar noch weiter: „Uns ging es das gesundheitlich auch gar nicht gut. Die Kopfschmerzen wurden stärker, weil man so gestresst war.“ Timo sagt: „Ich wurde so erzogen, dass dann Einhalt geboten wird nach dem Motto ‚Hier ist Ende!‘ – Mein Vater hat einen Stock genommen und mich damit verkloppt. So kenne ich das. „
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Daher haben Anna und Timo sich entschieden, den Campingplatz noch am späten Abend zu verlassen – damit nichts eskaliert. „Um uns die Negativität zu ersparen“, sagt Timo. „Wir wurden irgendwie verdrängt von diesem schönen Ort. Manchmal sind es die Menschen die die Idylle stören und alles kaputtmachen.“ Und Anna ergänzt: „Wenn man ein schlechtes Bauchgefühl hat, dann sollte man einfach die Leine in die Hand nehmen und losfahren. „