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Sinnlos oder essenziell? Camping-Experten klären auf – so wichtig sind Gasprüfungen wirklich

Die Gasprüfung sorgt für Zündstoff, weil sie oft als unnötig angesehen wird – ein Camping-Experte des ADAC klärt auf.

Sinnlos oder essentiell? Das sagen Camping-Experten zur Gasprüfung.
© IMAGO/Wolfilser/Bihlmayerfotografie

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Auf Facebook kochten kürzlich die Emotionen eines Camping-Urlaubers hoch: Er berichtet, dass sein Wohnmobil kurz nach bestandener Gasprüfung einen Defekt an der Gasanlage hatte. Er fragt sich, was so eine Prüfung bringe, wenn man das auch einfach selbst machen könne?

Viele Camping-Urlauber zeigen sich empört, nennen die Prüfung sinnlos, einige sprechen sogar von Abzocke. Andere wiederum verteidigen die Regelung, doch der Vorwurf bleibt im Raum stehen: Ist die Gasprüfung wirklich ein Sicherheitsgewinn oder bloßer Papierkram? MOIN.DE hat beim ADAC nachgefragt.

Sinnlose oder essenzielle Camping-Pflicht?

Der ADAC gibt gegenüber MOIN.DE ein deutliches Statement: „Grundsätzlich trägt die Pflichtprüfung zur Sicherheit von Gasanlagen von Wohnmobilen oder -anhängern bei.“ Das heißt: Auch wenn es wie ein bürokratischer Akt wirkt, kann die Camping-Prüfung im Zweifel Leben retten. Denn je nach Nutzung und Pflege können sicherheitsrelevante Teile wie Belüftung oder Abgasführung mit der Zeit beschädigt werden. Ein unentdeckter Schaden könnte im Ernstfall tödlich enden, so der Unternehmenssprecher des ADAC.

Zugegeben: Eine absolute Sicherheit gibt es durch die Gasprüfung nicht. „Es kann nur der Momentanzustand betrachtet werden“, sagt der ADAC. Der Vergleich zur Hauptuntersuchung beim Auto liegt nahe – auch dort entscheidet die Pflege im Alltag über die tatsächliche Sicherheit. „Eine ständige Pflege und Wartung des Nutzers ist ebenso wichtig“, betont der Sprecher. Und ergänzt: Arbeiten an der Gasanlage gehören ausschließlich in die Hände von Camping-Fachbetrieben.

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Darauf können Camping-Urlauber achten

Doch was ist mit Eigenkontrollen – also dem, was viele Camper ohnehin schon regelmäßig tun? Der ADAC sieht darin einen „unverzichtbaren Faktor“. Wer regelmäßig prüft, wie dicht die Leitungen sind und ob die Flammschutzwächter funktionieren, ist auf der sicheren Seite. Auch hier gilt: Wer sein Camping-Fahrzeug gut pflegt, besteht die offizielle Gasprüfung in aller Regel problemlos.

Zwischen den Prüfungen können Camper selbst aktiv werden, und zwar mit einfachen Mitteln. Die Dichtigkeit lässt sich etwa dadurch testen, dass man nach der Nutzung die Gasflasche zudreht und einige Stunden später überprüft, ob sich noch Druck in den Leitungen befindet – ein Zünd-Test am Camping-Herd reicht dafür meist schon aus.


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Auch auf das charakteristische „Klack“ des Flammschutzwächters sollte geachtet werden – ein akustisches Zeichen dafür, dass das Sicherheitsventil richtig funktioniert. „Neben der optischen Prüfung der Leitungen und Anschlüsse sollte auch die Be- und Entlüftung regelmäßig kontrolliert werden“, empfiehlt der ADAC.

Unterm Strich bleibt: Die Gasprüfung ist keine Garantie, aber ein wichtiger Baustein für mehr Sicherheit. Und ja, sie ersetzt nicht die Eigenverantwortung der Camper. Doch gerade für jene, die sich nicht tagtäglich mit ihrer Gasanlage beschäftigen, ist sie ein entscheidendes Sicherheitsnetz. Denn im Ernstfall kann eine frühzeitig entdeckte Undichtigkeit nicht nur Ärger ersparen, sondern Leben retten.