Storno-Wellen, spontane Absagen, leere Ferienwohnungen – die Lage an Nordsee und Ostsee ist angespannt. Hotels und Vermieter schlagen Alarm, denn viele Gäste lassen ihre Buchungen kurzfristig platzen oder bleiben gleich ganz weg (MOIN.DE berichtete).
Besonders in klassischen Unterkünften wie Ferienhäusern und Pensionen ist der Frust an Nordsee und Ostsee groß. Doch ausgerechnet die Campingplätze trotzen dem Trend. MOIN.DE hat nachgefragt.
Camping an Nordsee und Ostsee nach wie vor beliebt
In Cuxhaven an der Nordsee meldet der Campingplatzbetreiberverein CBC e.V. MOIN.DE nur einen leichten Rückgang bei den Buchungen, „der sich aber noch im Rahmen hält“. Kurzfristig gebe es zwar noch Stellplätze, insgesamt sei aber weiterhin „gut Betrieb“. Die Aufenthaltsdauer sei etwas kürzer geworden, dafür werde deutlich flexibler und spontaner gebucht.
Einen klaren Trend bei den Gästestimmen gebe es nicht, aber „häufiger ist der Camping-Urlaub eher der ‚zweite Urlaub‘, da viele wieder ins Ausland reisen“. Eine Entwicklung, die zeigt: Camping an Nordsee und Ostsee bleibt beliebt, verliert aber für manche Gäste seinen Stellenwert als Hauptreise.
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Camping-Plätze sind unterschiedlich ausgelastet
Auch auf Amrum ist von Krise keine Spur. „Wir können uns über die Nachfrage nicht beklagen – unsere Mietunterkünfte sowie die Stellplätze für Wohnwagen und Wohnmobile sind aktuell komplett ausgebucht“, heißt es vom Nordsee Dünencamping Amrum gegenüber MOIN.DE. Selbst der Zeltbereich füllt sich trotz wechselhaften Wetters. Kein Wunder – die Lage mitten in den Dünen direkt am Meer lockt.
Auch das Buchungsverhalten sei laut dem Campingplatz auf Amrum ähnlich wie in den Vorjahren, wenn auch „ein kleines Stück spontaner“. Die Aufenthaltsdauer bleibe stabil – ein Zeichen dafür, dass echte Camping-Fans sich vom grauen Himmel nicht abschrecken lassen. Die Gäste vor Ort schätzen vor allem „die Lage und die Freiheit, die ein Camping-Urlaub direkt am Meer mit sich bringt“. Während anderswo storniert wird, wird hier der Sommer trotz allem gelebt.
Camping-Plätze zeigen ähnliche Entwicklungen auf
Ein ähnliches Bild zeigt sich auch an anderen Camping-Plätzen der Region. Auch im Insel-Camp Fehmarn an der Ostsee sei die Auslastung gleichgeblieben, aber die Verweildauer der Gäste etwas kürzer. Die Vollauslastung sei – wie jedes Jahr – zuverlässig in der Hochsaison zwischen Mitte Juli und Mitte August zu beobachten.
Davor und danach sei es deutlich entspannter. Insgesamt gebe es viel Bewegung, immer wieder würden Stellplätze frei – so bleibe auch kurzfristig die Chance auf einen Platz bestehen, so der Camping-Platz gegenüber MOIN.DE. „Eigentlich nichts Besonderes für diese Saison“, heißt es nüchtern.
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Die Situation zeigt klar: Nicht alle in der Tourismusbranche sitzen im selben Boot. Während klassische Unterkünfte an Nordsee und Ostsee mit Rückgängen und Unsicherheiten kämpfen, halten sich die Campingplätze wacker. Einmal mehr beweist sich Camping als Urlaubsform mit eigener Dynamik. Flexibel, naturverbunden, wetterfest und offenbar krisenresistenter als so mancher Hotelbetrieb.