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Camping: Jetzt spüren sie es deutlich – Urlauber „wesentlich anspruchsvoller geworden“

Camping ist im Wandel. Was früher als spartanischer Abenteuerurlaub galt, ist heute ein durchgeplanter Lifestyle-Trip mit Komfortanspruch.

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Die Zeiten, in denen eine Wiese, ein Stromanschluss und eine Bratwurstbude für ein gelungenes Camping-Erlebnis ausreichten, sind endgültig vorbei.

Immer mehr Camping-Platz-Betreiber sind der Meinung, dass die neue Generation Camper anspruchsvoller, aktiver und vor allem naturbewusster ist. Zumindest ist das im Kreis Kassel der Fall.

Camping-Revolution: Urlauber wollen mehr!

Ein Paradebeispiel für diesen Wandel ist der Reiterparadies-Camping-Platz im Liebenauer Ortsteil Zwergen. Im Gespräch mit der „Hessische/Niedersächsische Allgemeine“ äußert sich die Betreiberin Lilo-Charlott Fülling sehr deutlich: „Die Camper sind wesentlich anspruchsvoller geworden – nur Currywurst und Wiese reichen längst nicht mehr.“ Dass ihr Platz in den vergangenen Jahren zu den Gewinnern des Campingbooms gehört, ist laut der 33-Jährigen kein Zufall. Neben einem gepflegten Gelände setzt sie auf gute Gastronomie und ein durchdachtes Unterhaltungsangebot für Familien.

Besonders im Trend liegt derzeit auch das Naturcamping, das allerdings nicht mehr als „Zurück-zur-Natur“-Erfahrung mit kaltem Wasser und Lagerfeuerromantik, sondern als aktiver Erholungsurlaub mit Erlebnisfaktor. Wandern, Radfahren und vor allem Reiturlaub erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Vor allem der Urlaub mit dem eigenen Pferd boome, berichtet Fülling. Auch Christoph Pinne vom Campingplatz Wesertal in Oedelsheim kann gegenüber der „Hessische/Niedersächsische Allgemeine“ bestätigen, dass sich das Profil der Gäste verändert hat.

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Camping-Boom mit Ansprüchen

Pinne begrüßt besonders viele Gäste über 50, die sich vor allem für Wandern, Bootfahren und Radtouren begeistern. Und auch bei ihm lief das vergangene Jahr überdurchschnittlich gut, mit einem Gästeplus von über zwölf Prozent im Vergleich zu 2023. Es war die erfolgreichste Saison seit zwei Jahrzehnten. Ein Grund dafür ist laut dem Campingplatz-Betreiber die kontinuierliche Modernisierung der Platzanlage. Die Camping-Urlauber honorieren es, wenn Qualität, Sauberkeit und ein gewisses Maß an Komfort geboten werden.


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Der Camping-Urlaub hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Das Statistische Bundesamt verzeichnete 2024 mit 42,9 Millionen Übernachtungen auf deutschen Campingplätzen einen Rekordwert, fast doppelt so viele wie noch 2004. Besonders beliebt sind Naturregionen wie die Ostsee, der Schwarzwald oder die niedersächsische Nordseeküste. Der moderne Camper will nicht nur ankommen, er will erleben. Ob Reitstunden, Kanutour oder Bio-Frühstück unter Bäumen, wer heute beim Camping punktet, liefert mehr als nur Stellplätze.