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Camping: Millionen-Geschäft versaut Urlaubern alles – „Vergiftung der Atmosphäre“

Es nervt! Camping-Genießer wollen einfach nur Urlaub machen. Doch wenn Anwälte loslegen, geht es schnell um viel Geld. Und der Spaß geht dahin.

© IMAGO / Jürgen Hanel

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Der Streit ist schon eskaliert – an der Ostsee hat es gewaltig gekracht rund um das Regenbogencamp (wir berichteten). Zuletzt ereilte den Platz eine Räumungsklage, eine außergerichtliche Einigung schmetterte die Landeseigenen Stiftung Umwelt und Naturschutz ab.

Der gehört nämlich ein Teil des Camping-Areals – und die Regenbogen AG lenkt nicht ein. Laut Geschäftsbericht wird offenbar, warum das so sein dürfte.

Camping: Es geht um Geld – viel Geld

Umweltminister Till Backhaus (SPD) hatte den Kampf der Regenbogen AG um einen Weiterbetrieb des Camping-Platzes in Prerow an der Ostsee mit dem Verhalten von Mietnomaden verglichen. Harte Worte, die Regenbogen AG-Vorstand Patrick Voßhall mit „Vergiftung der Atmosphäre“ konterte.

Eigentlich soll die Regenbogen AG die gepachteten Areale im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft zurückgeben, doch die Betreiber halten den bekannten und beliebten Camping-Platz besetzt. Obwohl die AG noch weitere betreibt. Warum diese Sturheit? Der Geschäftsbericht für das Jahr 2022 zeigt, warum das wohl so ist: Allein mit dem Areal in Prerow erzielte man einen Umsatz von fünf Millionen Euro.

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Camping-Genuss kaum möglich

Viel Geld, das ein Viertel des Gesamtumsatzes der Regenbogen AG ausmacht. Laut Geschäftsbericht der Regenbogen AG aus dem Jahr 2022 ist das touristische Campinggeschäft die größte Umsatzsparte, Prerow mit Abstand vorneweg. Das Problem: Am Ende müssen alle Camping-Liebhaber leiden.

Denn entspanntes Ostsee-Camping genießen ist im Regenbogencamp aktuell nicht mehr ohne Weiteres möglich. Welche Geißel der Kapitalismus in Zeiten von hoher Inflation, gestiegenen Energie- und Lebenshaltungskosten sein kann, zeigt sich an diesem Beispiel mit voller Härte.


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Camping: Kein Ende in Sicht

Denn vorbei ist der Kampf um Millionen-Umsätze wohl noch lange nicht an der Ostsee. Im Zuge der Neuvergabe des Camping-Platzes hatte die AG vor dem Landgericht Stralsund noch vor der Zuordnung von Flächen an das Land Mecklenburg-Vorpommern durch die Treuhand die Option für eine Pachtverlängerung bis zum Jahr 2041 geltend gemacht.

Man wolle sich außergerichtlich einigen hieß es. Das Land sieht das anders, Mediationen hält man für „nicht zielführend“. Das Landgericht Rostock wiederum schlug eine außergerichtliche Einigung in Sachen Räumungsklage vor. Hier lehnte allerdings die Stiftung ab. Spaß macht das aus Urlauber-Sicht alles überhaupt nicht mehr.