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Camping: Sturmschäden am Wohnmobil – zahlt die Versicherung bei diesen Fehlern?

Das Sturmtief „Zoltan“ wehte erst kürzlich über Deutschland. Einen Camping-Wagen-Besitzer traf es hart, doch ist er vielleicht selbst Schuld?

© IMAGO / Westend61

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Gerade ist das Sturmtief „Zoltan“ über Deutschland gezogen, besonders über den Norden. Wenn der Wind so stark über das Land fegt, können leicht Schäden am Camping-Gefährt entstehen.

Viele haben ihren Camping-Wagen vor der Haustür oder auf der Straße stehen – aber deckt die Versicherung solche Schäden überhaupt ab?

Camping: Fliegende Mülltonne trifft Mobil

In einer Facebook-Gruppe zeigt ein Mann die Auswirkungen des letzten Sturmtiefs an seinem Wohnwagen. Dem Fahrzeug sind wohl einige Mülltonnen auf dem Grundstück um die Ohren geflogen. Der Aufprall hat eine hässliche Delle verursacht.

Aber was nun? Den Schaden der Versicherung melden? Die Delle auf eigene Kosten reparieren lassen? Es gibt eine Vollkaskoversicherung und eine Hausratsversicherung, aber decken diese den Mülltonnen-Angriff ab?

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Camping: Kaskoversicherung macht Sinn

Wer seinen Wohnwagen zugelassen hat, ist bereits Halter einer Kfz-Haftpflichtversicherung – diese ist gesetzlich vorgeschrieben. Um das Gefährt gegen Schäden zu versichern, ist der Abschluss einer Teil- oder Vollkaskoversicherung ratsam. Das kann man mit einer Autoversicherung vergleichen und es ist lohnenswert, da Reparaturkosten laut „verti.de“ schnell im vier- bis fünfstelligen Bereich liegen können!

Bei Unwetterschäden sollte zumindest eine Teilkaskoversicherung abgeschlossen sein, die bei einem Sturm ab Windstärke acht einspringt. Die Vollkaskoversicherung kann unter Umständen sogar bei niedrigeren Windgeschwindigkeiten genutzt werden. Aber was wird als „Sturmschaden“ betrachtet?

Camping: Was zählt als Sturmschaden?

Es ist wichtig, zwischen direkten und indirekten Sturmschäden zu unterscheiden. Zu direkten Sturmschäden zählt beispielsweise die Beschädigung der Markise durch den Sturm. Indirekte Sturmschäden sind Schäden, die durch herumfliegende Objekte während eines Sturms entstehen. Laut „vivema.de“ gehören dazu Baumäste oder Teile von Gebäuden eines Campingplatznachbarn. Aber was ist mit einer fliegenden Mülltonne?

Laut „ergo.de“ sind Grundstückseigentümer verpflichtet, Müllcontainer so zu sichern, dass selbst ein Sturm sie nicht bewegen kann. Es gibt jedoch keine klare Vorschrift, wie eine Mülltonne gesichert werden muss. Bei Sturmschäden durch eine umgeworfene Mülltonne kommt es daher stark auf den individuellen Fall an. Es könnte jedoch passieren, dass der Hauseigentümer haftbar ist bzw. dessen Haftpflichtversicherung.

Auf jeden Fall lohnt es sich, vorab die gewählte Versicherung zu kontaktieren und den individuellen Fall zu besprechen. Das empfehlen auch Camper in den Kommentaren des Facebook-Beitrags. Sie haben auch Tipps für die Delle parat. Eine Dame schlägt etwas Außergewöhnliches vor: „Wir haben einen Windrosen-Aufkleber daraufgeklebt“. Einige scheinen auf süße Sticker zurückzugreifen, um die Delle unsichtbar zu machen. Laut Erfahrungsberichten kann es sehr teuer sein, die Delle zu beseitigen: „Wir hatten auch eine Begegnung mit einer Mülltonne, der Schaden war vierstellig.“


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Einige sind sich sicher: Der Reparaturaufwand lohnt sich nicht. Eine Camperin berichtet: „Auf jeden Fall bei der Vollkasko einreichen. Bei der Delle sehe ich wenig Chancen, leider. Wir hatten eine ähnliche, hätte aber den Austausch der Seitenwand zur Folge gehabt, viel zu teuer!“ Andere Kommentatoren glauben nicht, dass die Dame bei der Versicherung Glück haben wird, weil sie die Tonne nicht gesichert hatte.

Wichtig ist jedoch: Die übliche Hausratsversicherung ist im Schadensfall nicht zuständig, da es sich bei einem Wohnmobil nicht um eine Wohnung oder ein Gebäude handelt.