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Deutsche Bahn nimmt sich verhasster Hamburg-Strecke an – doch die Vorzeichen sind übel

Endlich könnt es ein Ende der Tortur durch die RE4-Verbindung über Hamburg geben. Die Deutsche Bahn soll die Strecke retten.

© imago/Eckhard Stengel

Deutsche Bahn: Die Geschichte des deutschen Eisenbahnkonzerns

Die Pendlerstrecke RE4 ist für viele Fahrgäste seit Jahren ein Synonym für Ärger, Stress und Frust, das will die Deutsche Bahn nun ändern. Wer regelmäßig zwischen Hamburg und Bremen unterwegs ist, kennt das tägliche Chaos nur zu gut.

Die Hamburg-Strecke, welche die Deutsche Bahn nun in die Mängel nimmt, gilt als Dauerbaustelle im Kopf vieler Reisender. Doch nun könnte ein neuer Frühling für die gebeutelte Verbindung anbrechen, wenn auch mit einem vorsichtig formulierten „Vielleicht“.

Deutsche Bahn: RE4-Horrorstrecke bekommt zweite Chance

Ab Juni 2026 soll auf der sogenannten Hansenetz-Strecke, zu der die RE4 gehört, ein neues Kapitel beginnen. Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) hat entschieden, dass die Verantwortung dafür künftig auf zwei Schultern verteilt wird. Während der Metronom das nördliche Teilnetz rund um Hamburg weiter betreiben darf, übernimmt DB Regio den südlichen Abschnitt bis Göttingen.

Für die Fahrgäste soll die Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn vor allem eines bedeuten, mehr Zuverlässigkeit. „Wir erwarten für die Zukunft mehr Stabilität und Verlässlichkeit durch die Aufteilung auf zwei Betreiberunternehmen“, sagt Carmen Schwabl von der LNVG. Doch die Ausgangslage ist alles andere als einfach. Der bisherige Betreiber Metronom hatte Ende 2024 selbst um eine vorzeitige Vertragsauflösung gebeten. Fahrplanausdünnungen wurden zur Routine, Lokführer fehlten an allen Ecken.

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Die Deutsche Bahn soll die Pendlerhölle RE4 retten

Mit der neuen Doppelstruktur soll nun alles besser werden. Der Plan, zwei Betreiber bedeuten mehr Ressourcen für Planung, Management und im Notfall eine zusätzliche Anlaufstelle, wenn etwas schiefläuft. Größere Fahrplanänderungen sind allerdings nicht vorgesehen, auch die altbekannten blau-gelb-weißen Doppelstockzüge bleiben erhalten. Die Instandhaltung übernimmt weiterhin die Werkstatt in Uelzen, während Reinigung und Toilettenservice bei den Bahnunternehmen verbleiben.


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Doch auch gemeinsam mit der Deutschen Bahn bleibt ein Kernproblem bestehen und das wäre der Mangel an qualifiziertem Personal. Ohne ausreichend Lokführer wird auch der neue Fahrplan auf tönernen Füßen stehen.

Schwabl betont deshalb, dass die Unternehmen künftig stärker in Ausbildung und Personalbindung investieren müssen. Am Ende steht ein vorsichtiger Hoffnungsschimmer über einer Strecke, die bislang mehr für Verdruss als für Verlässlichkeit stand. Ob der RE4 wirklich ein neuer Frühling bevorsteht, wird sich ab Juni 2026 zeigen.