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Fehmarn: Was hier in der Ostsee stattfindet, sorgt für Bestürzung – „Zerreißt einem das Herz“

Fehmarn: Was hier in der Ostsee stattfindet, sorgt für Bestürzung – „Zerreißt einem das Herz“

Fehmarn
In Dänemark laufen die Arbeiten für den Fehmarn-Belttunnel bereits auf Hochtouren. Foto: picture alliance / Ritzau Scanpix | Mads Claus Rasmussen

Dieser Anblick in der Ostsee vor der Sonneninsel Fehmarn sorgt für Wut und Fassungslosigkeit bei vielen Anwohnern.

Wie aktuelle Aufnahmen zeigen, haben die Anfangsarbeiten zum umstrittenen Fehmarn-Belttunnel begonnen. „Jetzt wird gebaut und gebaggert im Fehmarnbelt“, heißt es dem Beitrag des Aktionsbündnisses „Beltretter“ dazu. Es folgen emotionale Worte.

Fehmarn: Baggerschaufeln wühlen sich durch die Ostsee

Auf einer Länge von 18 Kilometern und einer Breite von rund 200 Metern wird dort nun gebaggert. Hier sollen später die Betonelemente des künftigen Belttunnels versenkt werden.

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Das ist Fehmarn:

  • Fehmarn ist nach Rügen und Usedom die drittgrößte Insel Deutschlands
  • Es ist die einzige Ostsee-Insel Schleswig-Holsteins
  • Die Fehmarnsundbrücke, die Fehmarn mit dem Festland verbindet, ist 963 Meter lang
  • Fehmarn zählt rund 12.600 Einwohner
  • Auf der Insel gibt es vier Naturschutzgebiete
  • Der 17,6 Kilometer lange Fehmarnbelttunnel soll Fehmarn mit der dänischen Insel Lolland verbinden; die Eröffnung ist für 2029 geplant

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Das schade nicht nur dem „empfindlichen Ostseegrund“, schreiben die Beltreitter. „Auch durch die eigentlich besonders geschützten Riffe wühlen sich die riesigen Baggerschaufeln. Es macht fassungslos und wütend.“

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Dabei versuchen die Aktivisten noch immer, das Mega-Projekt zu stoppen. Anfang Oktober haben Naturschutzbund Nabu und das Aktionsbündnis gegen eine feste Fehmarnbeltquerung eine neue Klage gegen die geänderte Baugenehmigung des Landes Schleswig-Holstein erhoben.

Können die neuen Klagen das Mega-Projekt auf Fehmarn stoppen?

Vorangegangen war eine Änderung der Baugenehmigung für den Tunnel durch das zuständige Amt des Kieler Verkehrsministers Bernd Buchholz. Diese wurde vom Bundesverwaltungsgericht vor einem Jahr zwar für rechtens erklärt.

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Gleichzeitig gab es aber eine Auflage, dass die geschützten Riffe an der Tunneltrasse beim Bau nicht einfach zerstört werden dürfen, sondern ihnen „in einem ergänzenden Verfahren Rechnung zu tragen“ sei.

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Dadurch gab es eine Planänderung, die nun das Zerstören der Riffe erlaubt, gleichzeitig sollen an anderer Stelle – nämlich dem Naturschutzgebiet Sagasbank südlich vor Fehmarn – neue Riffe aufgebaut werden.

Weitere Kritik am Vorhaben auf Fehmarn

Gegen eben diese Planänderung richten sich nun die beiden unabhängigen Klagen von Nabu und Aktivisten. „Es gibt eine Vielzahl von Kritikpunkten“, erklärt Hendrick Kerlen vom Aktionsbündnis gegenüber „shz.de“. Unter anderem geht es um die Größe der neu anzulegenden Riffe.

Auch bei den Menschen sorgt der Anblick vor Fehmarn für wenig Begeisterung. In den Kommentaren zu dem Beitrag der Beltretter heißt es unter anderem: „Unfassbar traurig“, „Schrecklich“ oder „Nicht zu fassen“.

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