Veröffentlicht inNorddeutschland

Hamburg: Bürgergeld-Ranking zeigt es offiziell – mehr Kohle vom Staat gibt’s nirgends

Bürgergeld-Bombe in Hamburg. So viel Geld bekommen Hamburger Bürgergeldempfänger im Vergleich zu anderen Städten.

© imago/Joko

Deutschlands größte Städte: Die Top 5 nach Einwohnerzahl

In Hamburg regnet es Geld, zumindest für Bürgergeld-Empfänger. Wie der neue Bürgergeld-Atlas von „Bild“ zeigt, ist in kaum einer anderen Region Deutschlands die monatliche Unterstützung so hoch wie in der Hansestadt.

Durchschnittlich 1.551 Euro erhält dort eine Bedarfsgemeinschaft vom Jobcenter, das sind in Hamburg fast 500 Euro mehr als in den ärmeren Regionen Deutschlands.

Hamburg zahlt Rekordsumme für Bürgergeld-Empfänger

Im Vergleich zu Hamburg gibt es in Schmalkalden-Meiningen (Thüringen) es lediglich 1.096 Euro. Der Hauptgrund für diesen enormen Unterschied findet sich in den hohen Miet- und Heizkosten. Besonders deutlich wird die Kluft beim Blick auf Familien. Ein Paar mit Kindern erhält in Garmisch-Partenkirchen monatlich 1.691 Euro Bürgergeld, in Hamburg sind es unglaubliche 2.845 Euro. Eine Differenz von fast 1.200 Euro.

Während das Jobcenter in Garmisch 461 Euro für die Unterkunft zahlt, sind es in Hamburg satte 1.476 Euro. Auch in den umliegenden Kreisen wie Pinneberg (1.470 Euro), Stormarn (1.466 Euro) und Harburg (1.399 Euro) fließt kräftig Bürgergeld. Die gesamte Region liegt damit deutschlandweit auf Spitzenplätzen. Dabei ist der Regelsatz seit Januar 2024 offiziell gar nicht gestiegen und trotzdem gibt es im Schnitt sechs Euro mehr pro Bedarfsgemeinschaft. Grund dafür sind erneut die steigenden Mietkosten.

+++Hamburg: BMW rammt Motorrad – geisterhafte Aussage gibt Rätsel auf+++

Heizen, Wohnen, Leben: Bürgergeld in Hamburg sprengt jede Skala

Insgesamt überweisen die Jobcenter in Deutschland monatlich fast vier Milliarden Euro an rund drei Millionen Bürgergeld-Haushalte. Singles erhalten 1.047 Euro, Alleinerziehende 1.498 Euro, Paare ohne Kinder 1.455 Euro und Paare mit Kindern 2.254 Euro. Die Wohnkosten machen dabei einen riesigen Anteil aus, im Schnitt 662 Euro pro Monat, bei Vier-Personen-Haushalten sogar 884 Euro. Doch wie lange geht das noch so weiter?


Hier mehr News:


Die neue Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) hat bereits angekündigt, das Bürgergeld grundlegend reformieren zu wollen. „Wer Grundsicherung bezieht und arbeiten kann, der muss auch mitziehen. Ich werde auch nicht wegschauen bei Sozialleistungs-Missbrauch“, erklärte sie im Bundestag. Die schwarz-rote Regierung plant offenbar eine Neuausrichtung der Grundsicherung, doch bis es so weit ist, bleibt Hamburg eine Bürgergeld-Hochburg.