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Hamburg/Nordsee: Heftige Kritik an diesem Monster-Projekt – „Jahrhundertfehler“

Hamburg/Nordsee: Heftige Kritik an diesem Monster-Projekt – „Jahrhundertfehler“

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Containerschiffe am Hamburger Hafen Foto: picture alliance / SvenSimon | Malte Ossowski

Die Elbvertiefung zwischen Hamburg und der Nordsee ist ein Mammut-Projekt. Man könnte auch sagen: Monster-Projekt!

Mehrfach schon wurde die Elbe zwischen Hamburg und der Nordsee den Anforderungen der Schifffahrt angepasst. Die großen Schiffe werden mit der Zeit immer noch größer. Jetzt ist (wieder mal) heftige Kritik an der jüngsten Elbvertiefung laut geworden.

Hamburg/Nordsee: Von einem „Jahrhundertfehler“ ist die Rede

Die Rücknahme der jüngsten Elbvertiefung haben Teilnehmer bei einer Konferenz in Cuxhaven gefordert.

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„Die Vernichtungen in der Tier- und Pflanzenwelt, der kaum noch zu bewältigende Schlickanfall, die neuen Gefahren für die Deiche und die gewachsenen Sicherheitsrisiken durch die Großschifffahrt haben die ökologisch wertvolle Flusslandschaft an der Unterelbe auf eine Zweckbestimmung als Gütertransportweg reduziert“, hieß es in der Abschlusserklärung der Veranstaltung, zu der der Ortsverband der Grünen am Samstag eingeladen hatte.

Der ehemalige niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel bezeichnete die Elbvertiefungen als einen sowohl „ökologischen als auch ökonomischen Jahrhundertfehler“. Niemand werde so tief baggern können, „dass Kai-Anlagen so weit im Binnenland auf Dauer gegen die Konkurrenz der seetiefen Häfen an der Nordsee und im Mittelmeer bestehen können“, wird Wenzel in einer Mitteilung zitiert.

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Weitere Fakten zum Hamburger Hafen:

  • Der Hamburger Hafen ist der größte Seehafen in Deutschland.
  • Bis zum Jahr 2014 war Hamburg die Nummer zwei der Häfen in Europa.
  • Heute hat die Hansestadt gemessen am Containerumschlag nach Rotterdam und Antwerpen den drittgrößten Hafen Europas.
  • Der Hafen Hamburg ist kein klassischer Seehafen, denn er liegt nicht direkt am offenen Meer.
  • Vielmehr handelt es sich um einen offenen Tidehafen an der Unterelbe.
  • Das bedeutet: Die Gezeiten wirken sich auf den Hamburger Hafen aus.

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Die vor Jahren entwickelte Initiative für einen gemeinsamen Tiefwasserhafen in Norddeutschland müsse wieder auf die politische Tagesordnung kommen.

In Deutschland gibt es einen Tiefwasserhafen – den Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven. Er wurde im September 2012 eröffnet.

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Das ist die Elbe:

  • Die Elbe entspringt im tschechischen Riesengebirge
  • Bei Cuxhaven mündet die Elbe in die Nordsee
  • Die Elbe besitzt eine Gesamtlänge von 1.094 Kilometern
  • Die Elbe ist der vierzehntlängste Fluss in Europa
  • Die Elbe fließt in Deutschland durch die Landeshauptstädte Dresden, Magdeburg und Hamburg
  • Die Elbe bildete bis 1989 auf 94 Kilometern die innerdeutsche Grenze

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Hamburg/Nordsee: Bedenken von Umweltschützern und Obstbauern

Bereits mehrfach wurde die Elbe zwischen Hamburg und Nordsee vertieft. Diesmal wurde der Fluss so ausgebaggert, dass auf ihm Schiffe mit einem Tiefgang von 13,50 Meter unabhängig von Ebbe und Flut fahren können.

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Tideabhängig soll die Elbe für Schiffe mit einem Tiefgang von maximal 14,50 Metern passierbar sein. Von niedersächsischer Seite hatte es viele Bedenken gegen die Elbvertiefung gegeben, unter anderem von Umweltschützern und Obstbauern. (kbm mit dpa)