Eine der beliebtesten Touristenattraktionen der Hansestadt kämpft ums Überleben. Von berührenden Momenten im stockfinsteren Raum zu bitteren Sorgen um die Zukunft. Seit Jahrzehnten zieht das einzigartige Erlebnis „Dialog im Dunkeln“ in der Hamburger Speicherstadt Besucher aus aller Welt in seinen Bann.
Hier erleben Sehende am eigenen Leib, wie es ist, ohne Augenlicht durch den Alltag zu gehen, ein intensiver Perspektivwechsel, der bei vielen tiefe Spuren hinterlässt. Doch jetzt der große Schock. Das renommierte Sozialunternehmen aus Hamburg ist insolvent.
Hamburg: Licht aus für das Dunkelerlebnis?
Hinter der trockenen Formulierung „Planinsolvenz in Eigenverwaltung“ verbirgt sich mehr als ein bürokratischer Vorgang, es geht um nichts weniger als die Zukunft des Dialoghauses. Doch die Geschäftsführerin Svenja Weber gibt sich gegenüber dem „NDR“ kämpferisch und sieht das Urteil als Chance. Die rund 100 Arbeitsplätze im Unternehmen seien aktuell noch nicht in Gefahr.
Die Gründe für die finanzielle Schieflage? 700.000 Euro Corona-Kredite lasten schwer auf dem Unternehmen, gleichzeitig explodieren die Betriebskosten und die Besucherzahlen sinken. Ein Schicksal, mit dem das Hamburger Unternehmen bei weitem nicht alleine dasteht.
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Hamburgs Kult-Erlebnis vor dem Aus
Doch nicht nur die Geschäftsführerin denkt nicht ans Aufgeben. Auch die Stadt Hamburg will das Leuchtturmprojekt nicht kampflos untergehen lassen. Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) kündigte an, dass das Dialoghaus 2027 in ein frisch saniertes, historisches Parkhaus in der Großen Reichenstraße ziehen könnte.
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Es gibt Hoffnungsschimmer, doch der Weg dorthin ist lang. „Dialog im Dunkeln“ ist mehr als nur eine Ausstellung. Dass gerade so ein besonderes Projekt in Hamburg ums Überleben kämpft, trifft viele mitten ins Herz.