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Polizei erwischt dreiste Diebe vor Helgoland – was sie dabei haben, entlarvt die Gier der Reichen

Vor Helgoland schnappt die Polizei zu – und entlarvt die gnadenlose Raffgier einiger Fischer auf hoher See.

© imago/Jochen Tack

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Vor der Nordsee-Küste Helgolands spielte sich am Montag (28. Juli) ein echter Hummer-Krimi ab! Die Wasserschutzpolizei Sylt stoppte einen deutschen Fischkutter und traute ihren Augen kaum: Im Laderaum stapelten sich rund 250 Kilo Hummer.

Doch der Fang ist derzeit strengstens verboten – Schonzeit! Die Tiere hätten gar nicht an Bord sein dürfen. Was wie harmloser Fischfang vor Helgoland aussah, entpuppte sich als handfester Verstoß gegen das geltende Meeresrecht.

Helgoland: Fangverbot missachtet!

Die Beamten reagierten sofort: Die Hummer wurden direkt vor Helgoland wieder in die Nordsee entlassen – noch rechtzeitig, bevor sie irgendwo auf einem edlen Teller gelandet wären. Denn: Bis Ende August herrscht absolutes Fangverbot in der 12-Seemeilen-Zone vor Helgoland. Und das aus gutem Grund – die Bestände sind empfindlich, der Schutz der Tiere dringend nötig.

Doch offenbar ist manchen kein Gesetz heilig, wenn es ums schnelle Geld geht. Gegen den Schiffsführer vor Helgoland wurde ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Ihn erwartet nun ein saftiges Bußgeld – wie hoch genau, ist noch unklar, doch „nicht unerheblich“, so die Polizei Steinburg und Dithmarschen auf Facebook. Und das dürfte noch das geringste Problem sein.

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Helgoland: Härtere Strafen gefordert

Der Ruf nach Lizenz-Entzug und lebenslangem Fangverbot wird laut. Der Vorfall vor Helgoland trifft einen Nerv – denn es geht längst nicht mehr nur um Hummer. Unter dem Facebook-Beitrag der Polizei fordern viele härtere Maßnahmen: „Sofort den Fischereischein entziehen.“

„Der darf niemals mehr Fischen fahren“, schreibt ein Nutzer wütend. Ein anderer fordert drastisch: „Sofort das Boot zum Riff umfunktionieren!“ Und weiter heißt es: „Hier gehört ein Exempel statuiert. Entzug des Kapitäns-Patents und der Fischerei-Erlaubnis auf Lebenszeit“.


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Die Stimmung ist eindeutig – wer sich so schamlos an der Natur bedient, hat bei vielen verspielt. Zwischen Entsetzen und Empörung wird eines klar: Dieser Fall vor Helgoland steht sinnbildlich für eine Gier, die keine Grenzen kennt. „Es ist eine Schande, wie wir mit anderen fühlenden Lebewesen umgehen!“, bringt es ein Kommentar auf den Punkt.