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Passagiere glauben dem HVV kein Wort – jetzt rechtfertigt sich der Verkehrsbund

Der HVV muss massive Kritik an einer jüngst veröffentlichten Statistik einstecken. Jetzt rechtfertigt sich der Verkehrsbund!

© IMAGO/Hanno Bode

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Hamburgs Linienbusse gelten laut offizieller Statistik als pünktlicher denn je. Das geht aus einer Anfrage der CDU hervor, berichtet der NDR (MOIN.DE berichtete). Doch schnell regt sich Kritik. HVV-Fahrgäste stellen die Zahlen in sozialen Netzwerken infrage. Mancher wirft den Verkehrsbetrieben gar vor, Fahrpläne so angepasst zu haben, „dass die Busse langsamer unterwegs sind und trotzdem pünktlicher als zuvor“ kommen.

Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) und die HOCHBAHN, die die Busse des HVV betreiben, reagieren nun auf die vielfach Kritik und beziehen gegenüber MOIN.DE Stellung.

„Keine willkürliche Verlangsamung!“

Die VHH stellt klar: „Bei den Durchschnittsgeschwindigkeiten der Busse von ‚vhh.mobility‘ handelt es sich ausschließlich um Planwerte. Das bedeutet, es handelt sich um Werte, die sich lediglich aus der Planung (rechnerische Fahrplanzeit und Strecke) ergeben. Alles, was nicht geplant ist, also kurzfristigen Charakter hat zum Beispiel Staus, Unfälle, Baustellen, Demonstrationen etc. sind in die Berechnung nicht eingeflossen.“ Langfristig geplante Baustellen oder regelmäßig auftretende Staus hingegen seien Teil der HVV-Berechnung.

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Hingegen seien dauerhafte Baustellen oder Umleitungen in den Fahrplan eingearbeitet wurden. „Das ist keine willkürliche Verlangsamung, sondern ein Ausdruck vorausschauender Planung“, betont die VHH. „Zur Erklärung: Wenn Baustellen bekannt sind und sie in den Fahrplan eingearbeitet werden, verlängert sich häufig die Strecke (weil eine Umleitung gefahren werden muss), aber dadurch auch die Fahrzeit.“ Wegen häufiger Fahrplananpassungen schwanke dann natürlich auch die Durchschnittsgeschwindigkeit.

Auch die HOCHBAHN äußerte sich zur Kritik. Zur Diskrepanz zwischen Pünktlichkeit und sinkender Geschwindigkeit heißt es: „Pünktlichkeit drückt als Kennzahl die Fahrplantreue aus […]. Im Fall einer generellen Verlangsamung des Verkehrs wird ein Rückgang der Durchschnittsgeschwindigkeit eingeplant und kann somit zu einer höheren Pünktlichkeitsquote führen.“

HVV benötigt Lösungen für die Infrastruktur

Die HOCHBAHN betont, dass Fahrpläne regelmäßig angepasst werden – jedoch nicht mit dem Ziel, bessere Statistiken zu liefern. Sondern natürlich, um im Interesse der Fahrgäste eine bessere Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit des HVV-Verkehrs zu erreichen.

Laut HOCHBAHN hat sich die allgemeine Verkehrslage in Hamburg verschärft. Maßnahmen wie Tempo-30-Zonen oder zahlreiche Baustellen würden den HVV-Verkehr zusätzlich verlangsamen. Die Folge: Zeitverluste, die bislang nur selten durch Busbeschleunigungs-Maßnahmen ausgeglichen werden konnten.


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Um die Situation zu verbessern, plant die HOCHBAHN verschiedene Maßnahmen – allerdings mit Einschränkungen. „Das permanente Bemühen der HOCHBAHN geht dahin, mit der Stadt Hamburg und den Bezirken Lösungen für die Infrastruktur zu entwickeln, die einen schnelleren Busverkehr ermöglichen“, heißt es. Dazu zählen mehr Busspuren, Vorrangschaltungen an Ampeln und besser ausgebaute Haltestellen.

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