Paukenschlag bei Lieferando! Wie der Lieferdienst jetzt ankündigt, werden bis zum Ende des Jahres bundesweit rund 2.000 Fahrer entlassen. Mit am härtesten von dem Stellenabbau betroffen ist Hamburg.
Etwa 20 Prozent aller Fahrer müssen gehen
Etwa 20 Prozent aller Lieferando-Fahrer sollen in den kommenden Monaten entlassen werden. Der Grund für den Stellenabbau ist Lieferandos geplanter Strategiewechsel hin zur stärkeren Zusammenarbeit mit Subunternehmen.
„Die Wettbewerbslandschaft und der Markt ändern sich immer rasanter und tiefgreifender“, erklärt Deutschlandchef Lennard Neubauer der „Deutschen Presse-Agentur“ und ergänzt: „Kunden erwarten zuverlässigen Service und kurze Bestellzeiten.“ Mancherorts könne dies mit den derzeitigen Strukturen nicht ausreichend sichergestellt werden.
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Vor allem Lieferando-Fahrer in Hamburg betroffen
Vor allem Hamburg soll vom Stellenabbau stark betroffen sein. Die meisten Fahrer waren bisher fest bei der Konzerntochter Takeaway Express angestellt – das soll für den Großteil auch so bleiben. Etwa fünf Prozent des Liefervolumens wird jedoch ausgelagert, wie bereits in Berlin getestet wurde.
Lieferando verweist darauf, dass die Zusammenarbeit mit Subunternehmen in der Branche üblich ist – auch Wettbewerber wie Uber Eats und Wolt arbeiten so, vorwiegend mit selbstständigen Fahrern. Gewerkschaften kritisieren jedoch die damit verbundenen Arbeitsbedingungen und Scheinselbstständigkeit, gegen die die EU bereits mit einer Plattformrichtlinie vorgehen will.
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Lieferando galt bislang als positives Beispiel, weil die Fahrer überwiegend fest angestellt sind – das wurde von Arbeitnehmervertretern ausdrücklich begrüßt. Die geplante Auslagerung eines Teils der Lieferdienste an Drittanbieter stößt deshalb auf Kritik. Die Gewerkschaft NGG, die seit Langem für einen Tarifvertrag und 15 Euro Mindestlohn kämpft, sieht ihre Position dadurch geschwächt und rief zuletzt erneut zu Warnstreiks in Hamburg auf.