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Mecklenburg-Vorpommern: Tausende Menschen gehen auf die Straße – was sie fordern, ist heikel

In Mecklenburg-Vorpommern sind erneut Tausende Menschen auf die Straße gegangen. Hier mehr dazu lesen!

Teilnehmer starten zu einer Demonstration gegen die Energiepolitik in Mecklenburg-Vorpommern. Foto: picture alliance/dpa | Bernd Wüstneck

In Mecklenburg-Vorpommern haben am Montagabend wieder mehrere Tausend Menschen gegen die Energiepolitik in Deutschland protestiert. 

Wie Polizeisprecher sagten, kamen in mehr als 15 Städten in Mecklenburg-Vorpommern nach bisherigen Zählungen erneut rund 7.000 Demonstranten zusammen, etwas weniger als in der Vorwoche.

Mecklenburg-Vorpommern: Russlandfreundliche Politik

In Schwerin und Neubrandenburg forderten Redner unter anderem eine für die Menschen bezahlbare Energiepolitik und auch bezahlbare Lebenshaltungskosten. Auf mehreren Demonstrationen wurden zudem Friedensverhandlungen im Ukraine-Konflikt, ein Stopp für Waffenlieferungen an die Ukraine und eine Rücknahme der Sanktionen gegen Russland gefordert. Zudem gibt Forderungen, keine angeblich „unverhältnismäßigen, freiheitseinschränkenden Maßnahmen wie Lockdown und Maskenzwang“ mehr einzuführen.

Teil der Demonstrationen in Mecklenburg-Vorpommern sind auch immer wieder rechte bis rechtsextrem gesinnte Strömungen. Die meisten Menschen demonstrierten in Schwerin (etwa 2.400). Dazu kamen etwa 1.000 Menschen in Wismar sowie jeweils mehrere hundert Teilnehmer in Parchim, Güstrow, Neubrandenburg und Waren an der Müritz zusammen.


Daten und Fakten zu Mecklenburg-Vorpommern:

  • Mecklenburg-Vorpommern ist das am dünnsten besiedelte deutsche Bundesland
  • Mecklenburg-Vorpommern zählt insgesamt 337 Kilometer Außenküste
  • Rostock ist mit über 208.000 Einwohnern die größte Stadt in Mecklenburg-Vorpommern

Auch in Grimmen, Barth und Neustrelitz demonstrierten Menschen für bezahlbare Energiepreise. In Neustrelitz wird ab Dienstag Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für drei Tage bei einer „Ortszeit“ erwartet. Zu einer Gesprächsrunde sind dabei am Mittwoch auch die Organisatoren der Montagsproteste eingeladen.

Mecklenburg-Vorpommern: Kritik an Kommission

In Neubrandenburg kritisierten Redner auch die am Montag vorgestellten Vorschläge einer Kommission zur Entlastung der Verbraucher beim Gaspreis. Sollte der Preisdeckel erst im März 2023 greifen, wäre das erst am Ende der Heizperiode und viel zu spät, hieß es.


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So drohe Mietern in der Stadt am Tollensesee eine Verdreifachung der Fernwärmekosten ab 2023. Auf Transparenten stand unter anderem „Traut ihr dieser Ampel?“, bei der die Berliner Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP gemeint war. 

Organisator der Montagsproteste war erneut die Initiative „Unternehmeraufstand-mv“, die für den 13. Oktober zu acht Autokorsos aufgerufen hat. Dabei werden jeweils mehrere hundert Fahrzeuge und Verkehrseinschränkungen zwischen Schwerin, Wismar, Rostock, Güstrow, Stralsund und Neubrandenburg erwartet. (dpa/rg)