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„Morden im Norden“-Stars packen im Exklusiv-Interview aus – „Zuschauer werden sich wundern“

„Morden im Norden“ kommt in Spielfilmlänge. MOIN.DE traf Sven Martinek und Ingo Naujoks zum Interview – und erfuhr mitreißende Details…

© MOIN.DE / Stephan Wipperfeld

Die beliebtesten norddeutschen Serien

Im Norden wird großes Fernsehen produziert. Wir stellen die beliebtesten norddeutschen Serien vor.

„Morden im Norden“ ist zurück im Quoten-Olymp und bekommt dafür von der ARD eine Krimi-Folge in Spielfilmlänge zur Primetime spendiert. MOIN.DE war exklusiv vor Ort und Sprach mit Ingo Naujoks und Sven Martinek über Details zu „Am Abgrund“, Neid auf die Konkurrenz und das Älterwerden.

Die „Morden im Norden“-Stars ließen dabei tief blicken…

MOIN.DE: Wie laufen die Dreharbeiten zu „Am Abgrund“?

Super! Wir haben einen tollen Dreh. Wie immer eigentlich. Ich kann mich auch an keinen Dreh erinnern, der schlecht war.

Noch nie was richtig schief gegangen? Ingo, du hast dich aktuell an der Hand verletzt.

Ingo Naujoks: Ja, das ist nicht gerade prickelnd. Ich war in der Freizeit joggen, bin über eine Wurzel gestolpert. Da war das Produktions-Team natürlich nicht begeistert, aber was soll man machen? Wir haben das dann besprochen und in den neuen Film eingebaut. Lars Englen hat in „Am Abgrund“ jetzt eine Sehnenscheidenentzündung, weil er zu viele Berichte getippt hat.  


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Ihr seid jetzt 10 Jahre in euren Rollen bei „Morden im Norden“ und werdet nicht jünger, wie geht es euch denn generell körperlich?

Sven Martinek: Nun ja, ich gehe jetzt auf die 60 zu, da ist es klar, dass man nicht mehr so agil ist wie mit Mitte 30. Aber ich gehe jeden Tag ins Fitnessstudio, stehe um fünf Uhr morgens auf und ich habe Spaß an dem, was ich mache! Und man kann auch mit 70 noch fit sein, wenn man nicht gegen etwas steuert, sondern sich mit seinem Körper und dem Älterwerden beschäftigt. Da gibt es eine Menge was man machen kann. Und eins steht fest: Ich werde sehr gesund alt werden.

Zu „Am Abgrund“: Das erste Mal 90 Minuten, das erste Mal Primetime für „Morden im Norden“ – was macht die Folge besonders?

Ingo Naujoks: Erstmal bieten 90 Minuten eine ganz andere Spannbreite zum Erzählen. Die Dramaturgie bleibt aber genau so, wie man sie von „Morden im Norden“ kennt. Wir wollen dabei natürlich mit allen Mitteln beweisen, dass wir nicht nur Vorabend, sondern auch Primetime können! So viel sei verraten: Es werden Figuren aus der Vergangenheit wieder auftauchen. Zuschauer, die länger dabei sind, werden sich wundern…

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Ihr verbucht aktuell Traumquoten, das sah zwischendurch ja anders aus. Wie erklärt ihr euch den Aufschwung von „Morden im Norden“?

Ingo Naujoks: Am Anfang haben wir versucht, bei „Morden im Norden“ skurrilen Humor einzubauen, das können andere aber einfach besser. Als wir uns dann mehr auf die Kriminal-Fälle konzentriert und Geschichten konsequent erzählt haben, geht es uns quotenmäßig wieder sehr, sehr gut.  Bei uns sind die Verbrecher eben keine Scharfschützen oder Drogenbosse – sondern ganz normale Leute, die manchmal einfach zur falschen Zeit am falschen Ort sind. Das haben wir natürlich allen zu verdanken, die an „Morden im Norden“ mitarbeiten.

Guckt ihr trotzdem manchmal neidisch zu den Kollegen von „Nord bei Nordwest“ rüber? Da holt der Schmunzel-Krimi seit neun Jahren Top-Quoten.

Ingo Naujoks: (lachend) Was ist das denn?

Sven Martinek: Also ich gönne es allen, wenn sie mit guten Geschichten Erfolg haben. Es gibt keinen Grund für Neid. Wir haben ein erfolgreiches Format, wir erzählen Geschichten, hinter denen ich stehe, und die mir Freude machen. Überhaupt gibt es für mich im Film-Business kein „besser“ oder „schlechter“, mit solchen Attributen gehe ich nicht um.

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Trotzdem wollt ihr ja, dass die Reihe gesehen wird. Wie war das, als „Morden im Norden“ im Quoten-Tief war?

Sven Martinek: Als es nicht so gut lief, haben wir uns gefragt: was sind die Gründe? Und man muss auch sagen: „Heiter bis tödlich“ war unglücklich. Das wir da auf komisch machen sollten, hat uns von Anfang an nicht gefallen. Im Grunde waren wir ziemlich schnell dabei, das zu ändern und haben über einen langen Zeitraum dann mit dem Erfolg Recht bekommen.

Von Zuschauern höre ich immer wieder, dass sie sich von unseren Geschichten angesprochen fühlen. Das ist das Entscheidende: Wir konzentrieren uns auf Geschichten, die im Familienkreis stattfinden. Und es ist ja auch bekannt, das die meisten Verbrechen oft in Familien geschehen. Darauf konzentrieren wir uns und das macht „Morden im Norden“ aus.

Ingo Naujoks: Also mein wichtigster Kritiker ist meine Mutter – und die sagt es in einfachen Worten: Eure Geschichten sind spannend, nicht so blutig, und ich muss nicht 90 Minuten hochkonzentriert vor dem Fernseher sitzen um alles zu verstehen. Da kann man auch mal zwischendurch auf die Toilette gehen, ohne den großen Plot zu verpassen.


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Welche Themen würdet ihr denn in „Morden im Norden“ noch gerne angehen?

Ingo Naujoks: Ganz ehrlich: Vor unseren Autoren habe ich ganz großen Respekt, weil sie in komprimierter Form Geschichten erzählen können, die ja scheinbar auch eine Menge Leute interessieren. Und das lass ich dann auch bei denen – wenn ich mal einen großen Wunsch habe sollte, werde ich ihn äußern. Und kleine Freiheiten haben wir immer.

Sven Martinek: Das sehe ich auch so, das sind gute Themen, die wir aktuell haben. Und die Hauptsache ist, das wir die Menschen berühren. Ob sie nun lachen oder weinen.

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Sind ja auch immerhin schon über 140 Folgen. Wie sieht euer persönliches Wunsch-Ende von „Morden im Norden“ aus?

Sven Martinek: Ein perfektes Ende gibt es sowieso nicht. Es kommt wie es kommen soll – und so lange wir und die Zuschauer Freude haben an „Morden im Norden“, machen wir weiter. Und solange der Sender das will. Vielleicht sagen wir auch irgendwann: ‚Die Reihe ist auserzählt, lasst uns mal langsam Schluss machen‘. Wer weiß das schon?

Ingo Naujoks: Dazu gibt es äußere Faktoren, die können wir gar nicht beeinflussen. Konkurrenz durch Streaming-Dienste, und niemand weiß, was die Leute in Zukunft sehen wollen.

Sven Martinek: Ich sehe dem Ganzen gelassen entgegen. Natürlich ist nichts für die Ewigkeit. Und ich freue mich auch auf andere Dinge, die ich machen kann, außerhalb der Schauspielerei. In allem was kommt, kann man ein Geschenk sehen, egal was es ist.