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Norderney: Eklat um Protz-Klotz – Ex-Politiker spricht Klartext

Auf Norderney herrscht Wohnraum-Mangel. Trotzdem soll ein neues „Familien-Hotel“ gebaut werden. Für diesen Ex-Politiker ist das aber ziemlich konsequent.

Norderney
© IMAGO / blickwinkel

Norderney: Urlaub, Fähre, Strand - alles was du für den Insel-Urlaub wissen musst

Die Norderney ist eine beliebte ostfriesische Insel in der Nordsee. Jedes Jahr lockt sie zahlreiche Touristen und Urlauber an. Im Jahr 2019 verzeichnete die Insel 3,8 Millionen Übernachtungen. Das waren über 120.000 mehr als im Jahr zuvor.

Auf Norderney eine neue Bleibe zu finden ist alles andere als leicht. Das Nordsee-Paradies leidet, wie viele andere Inseln auch, unter akutem Wohnungsmangel. Stattdessen gibt es für die Touristen eine große Auswahl an Hotels – teilweise sogar im Luxussegment.

Trotzdem wurde nun auf der Nordsee-Insel ein weiterer Hotelbau genehmigt. Was für viele Menschen etwas überraschend kam, ist für Arno Heuer keineswegs verwunderlich. Gegenüber MOIN.DE erklärt der Ex-Politiker, warum er diesen Hotel-Plan sogar ziemlich konsequent findet. 

Norderney: Das waren laut diesem Ex-Politiker die ursprünglichen Pläne für das Grundstück

Norderney ist bei deutschen Urlaubern ziemlich beliebt. Die Nordsee-Insel begeistert mit schönen Stränden und Deutschlands ältestem Nordseebad – hier gibt es unzählige Möglichkeiten zu entspannen. Obwohl natürlich viele Menschen auf Norderney vom Tourismus leben, gibt es nun Kritik an den Neubauplänen der Unternehmerfamilie Brune.

Diese will in der Stadt ein neues Hotel errichten, direkt an der Weststrandstraße, in bester Lage. Laut Aussage der Brüder Jens und Marc Brune soll es sich beim Hotel „Luv“ um ein 4-Sterne Familienhotel handeln. Nichts „besonders“ also. Wenn es nach den Kritikern geht, hätte man hier auch genauso Wohnraum für die Insel-Bewohner schaffen können – denn der ist heiß gefragt.

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Kritik, die Ex-Politiker Arno Heuer so nicht nachvollziehen kann. Laut Eigenaussage war er seinerzeit im Rat der Stadt Mitglied der CDU-Fraktion und „kenne daher die Interna“:

„Das sogenannte Hotelgrundstück war damals mit einer Auflage der damaligen SPD Landesregierung unter Sigmar Gabriel verbunden“, so Heuer. Dieses Grundstück sollte „hochwertig touristisch“ beplant werden – „im Zusammenspiel mit dem Badehaus und dem Conversations-Gebäude.“ Außerdem sollte hätte das Grundstück „per Rückauflassung an das Land zurückfallen“ sollen, wenn es „nicht zu einer touristischen Nutzung“ gekommen wäre.

Norderney: Frühere Pläne sind bislang immer gescheitert

Heuer will außerdem wissen, dass es mehrere Versuche gegeben hat, „Investoren für das Hotelprojekt zu gewinnen“. Diese seien allerdings alle gescheitert. Protest hätte es damals unter anderem aus der „Richtung der Ferienwohnungsvermieter und Pensionshäuser gegeben“.


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Für den Ex-Politiker grenzt die aktuelle Diskussion („Wohnungsmangel versus Hotelbetten“) an Populismus: „Ein Blick auf die Flurkarte der Insel Norderney zeigt an Westkopf ein mehrere Hektar großes eingedeichtes Freigelände (ehemaliges Fliegerhorstgelände) welches dem Land Niedersachsen gehört. Dieses Gelände hätte das Land gerne baurechtlich erschlossen und verwertet, was aber die Zustimmung der Inselgemeinde erforderlich gemacht hätte“, so Arno Heuer.

Dieses Anliegen sei aber laut Heuer von der Stadt bislang immer abgelehnt worden. Man hätte dies damit begründet, dass dieses Gelände gegebenenfalls als Vorbehaltsgrundstück für eine zukünftige kommunale Wohnbebauung genutzt werden sollte.