„Was ist Bubatz?“ fragte Friedrich Merz im Interview, auf Norderney weiß man es sehr genau. Denn seitdem Kiffen offiziell in Deutschland erlaubt ist, zieht man auf der Nordsee-Insel auch gerne mal einen durch.
Urlauber störten sich bereits sehr am Geruch von Cannabis, einige Cafés schrieben deutlich das Konsum-Verbot in der Außengastronomie aus, die Lage scheint angespannt. Dabei blüht der Hanf auf Norderney sogar in fast schon obszönen Heim-Plantagen.
Norderney: So einiges im Angebot
Ganz offensiv präsentiert ein junger Mann auf Norderney seine gut ausgestattete Cannabis-Plantage mitten auf der Insel. „NorderneyBeachWeed“ und „Norderney_Beach_Cannabis“(übersetzt Norderney Strand-Gras) heißen seine Kanäle, die er jeweils auf Instagram und Facebook betreibt. Seinen Konsum feiert er öffentlich.
„Jeden Tag freut man sich auf’s ernten“ schreibt der Privat-Betreiber einer Cannabis-Plantage, seine Pflanzen nennt er liebevoll „sexy girls“. Nicht nur klassisches Gras in verschiedenen Sorten produziert der Amateur-Gärtner, sondern sogar Haschisch, also das Harz der weiblichen Cannabis-Pflanze, das zusammengepresst deutlich stärker wirkt als die reine Knospe. Auf Norderney ahnen die meisten Urlauber davon nichts.
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Aus dem Verborgenen
Untermalt mit szenetypischen Reggae- und Hip-Hop-Klängen präsentiert der reichlich umtriebige Kiffer seinen wahrgemachten Traum. „Willkommen in der Welt hypothetischer Botanik. Hier geht’s um Licht, Luft, Wachstum und… sagen wir: sehr spezielle Zimmer“, kündigt der Strand-Kiffer seine Leidenschaft auf Instagram an. In speziellen Facebook-Gruppen, die sich mit dem artgerechten Anbau der berauschenden Pflanzen beschäftigen, tauchte er auch schon auf.
In aufwändig hergerichteten Gewächshäusern züchtet der Mann gleich mehrere Grassorten, seine Follower füttert er mit kurzen Videos davon, ihn selbst sieht man nie. Anders ist etwa René Sporrer drauf, der mit dem Café Fritz eine echte Raucherkneipe auf Norderney etablieren wollte. Im Mai 2025 startete Sporrer sein Konzept, dass Cannabis-, Tabak- und Shisha-Raucher willkommen heißen sollte.
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Mittlerweile ist es sehr ruhig geworden um das Café, in die Geschäftsräume ist eine Vinothek eingezogen. Andere Cafés stellen weiterhin mit Schriftzügen klar, was sie von Kiffen auf der Insel halten: „Kein Cannabis auf unserer Terrasse! Vielen Dank!“. Da bleiben Kiffer wohl lieber unter sich – und bauen daheim an.