Aktuell beherrscht Norderney nur ein Thema: Frust um ein Mega-Projekt, dass ausgerechnet auf dem belebtesten Platz der Insel entstehen soll.
Frust und teilweise sogar Hass auf das Neue machen sich breit – doch hat das Ding, das Norderney zu Ruhm und Einnahmen verhelfen soll, so viel Kritik verdient?
Norderney will wohl zu hoch hinaus
40 Meter ist es hoch, der Ausblick dürfte fantastisch sein. Ein Riesenrad soll den Leuchtturm von Norderney zwar nicht überragen, doch immerhin mächtig in Konkurrenz stellen. Seit den ersten Mai-Tagen liefen die Vorbereitungen, jetzt steht es immerhin in voller Größe vor dem Kurtheater. Die Kritik ist ähnlich groß.
„Grausam“ soll das Rad mit seinen 40 Gondeln sein, Besucher könnten immerhin in Fenster und Balkone von Anwohnern oder Insel-Gästen spähen, heißt es. In einschlägigen Norderney-Foren entlädt sich Frust. Sogar von „Hass“ auf die neue Attraktion ist die Rede, das Rad passe einfach nicht auf die Insel, monieren viele.
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Norderney als Riesen-Kirmes
Angst vor ungewolltem Trubel und Möchtegern-Vergleiche mit dem „London Eye“ brechen sich Bahn, Norderney verkomme zur Kirmes, lassen Kritiker verlauten – es sind nicht wenige, die etwa auf Facebook und Co. loswüten. Doch da sind auch moderate Stimmen.
Vorfreude und sogar Warnungen vor zu schnellem Urteilen markieren die Gegenseite. Befürworter merken an, man müsse sich doch erst einmal auf das Neue einlassen, es ausprobieren und wirken lassen, bevor man sich gleich blinde Wut flüchte.
Ein Beitrag, der viel Zustimmung findet. Ebenfalls beruhigend könnten die geplanten Betriebszeiten des Riesenrads sein: Laufen soll es nämlich von 11 bis 19 Uhr – da sind die meisten Norderney-Besucher wohl ohnehin unterwegs. Und da ist die Ostsee.
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Lärm durch marodierende „Kirmes-Banden“ auf dem Kurplatz sind wohl auch überholt, wer Sonntags den „Tatort“ oder seinen Brunch im Hotel genießen will, dürfte dank der moderaten Betriebszeiten ebenfalls keine Probleme bekommen. Grömitz an der Ostsee hat dazu in der Vergangenheit schon vorgemacht, das ein Riesenrad an der Küste nicht den Untergang von Urlaubs-Entspannung sein muss. Das Rad der Veränderung dreht sich trotzdem unaufhaltsam weiter auf Norderney…