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Norderney: Desaströs! Hier macht sich die Insel selbst kaputt… „Mehr Probleme als Nutzen“

Der „Zuckerpad“ ist ein beliebter Wanderweg auf Norderney. Ein geplantes Vorhaben zur Entzerrung würde jedoch einen erheblichen Eingriff in die Natur bedeuten…

© IMAGO / Priller&Maug

Norderney: Urlaub, Fähre, Strand - alles was du für den Insel-Urlaub wissen musst

Die Norderney ist eine beliebte ostfriesische Insel in der Nordsee. Jedes Jahr lockt sie zahlreiche Touristen und Urlauber an. Im Jahr 2019 verzeichnete die Insel 3,8 Millionen Übernachtungen. Das waren über 120.000 mehr als im Jahr zuvor.

Die Nordsee-Insel Norderney ist ein beliebtes Ausflugs- und Urlaubsziel, vor allem wegen ihrer atemberaubenden Natur, darunter der „Weiße Dünenstrand“, ein bekanntes Wahrzeichen der Insel.

In einer Gemeindesitzung wurde nun über die Zukunft eines beliebten Wanderweges diskutiert – der „Zuckerpad“, ein populärer Pfad, der von der Emsstraße bis zur „Weißen Düne“ führt und die einzigartige Dünenlandschaft des Insel-Ostens erlebbar macht.

Norderney: Sie wollen dem Zuckerpad an den Kragen

Der „Zuckerweg“ ist einer der beliebtesten Wanderwege der ganzen Insel. Beginnend in der Emsstraße führt er direkt bis zum beliebten Ausflugsziel, der „Weißen Düne“. Der Weg schlängelt sich durch den Insel-Osten, sodass Spaziergänger die atemberaubende Dünenlandschaft hautnah erleben können.

Doch genau diesem Wanderweg wollten das Ingenieurbüro Roelcke und Schwerdhelm
(IRS) und der Landschaftsarchitekt Hans-Wilhelm Linders vom Büro Ecoplan an den Kragen gehen. Das Ziel war eine gewisse „Entzerrung“, denn der beliebte Wanderweg ist zu Hoch-Zeiten regelrecht überfüllt. Außerdem sollte eine Lösung für Fahrrard-Fahrer her – indem der Zuckerpad erweitert wird. Doch das würde erhebliche Einschnitte der Natur bedeuten…

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Norderney-Rat stellt sich dagegen

Die Verbreiterung des „Zuckerpads“ hätte erhebliche Auswirkungen auf das bestehende, naturnahe Wegenetz im bereits fragilen Insel-Osten. Es würden mehr als 14.000 Quadratmeter Boden benötigt, die an anderer Stelle als Ausgleichsfläche bereitgestellt werden müssten.

„Wir schaffen hiermit mehr Probleme als Nutzen“, kommentiert Manfred Hahnen (FDP) das Projekt. Auch die Historie des Zuckerweges auf Norderney sollte nicht außer Acht gelassen werden. Das „einzigartige Naturerlebnis“, wie es von Bernhard Onnen (FWN) beschrieben wird, dürfte nicht verloren gehen. Zudem wird das Bauvorhaben dem Tourismus auch nicht gerecht.


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Die langjährige Planung zur Entzerrung des problematischen Wanderwegs droht nun vollständig zu scheitern. In der gemeinsamen Sitzung des Umweltausschusses und des Ausschusses für Wirtschaft, Tourismus und Verkehr (WTV) wurde das Thema ein letztes Mal verschoben. Doch in wenigen Wochen wird es einen neuen Anlauf nehmen. Eine Tatsache steht fest: Die Anzahl der Radfahrer nimmt stetig zu – die Insel Norderney wird um eine Fahrradstraße wohl nicht herumkommen.