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Norderney zermalmt sich selbst – jetzt greifen die jungen Wilden an

Auf Norderney gibt es gravierende Probleme, unter denen auch andere Inseln leiden. Nun wollen ein paar Menschen etwas verändern!

© IMAGO/diebildwerft

Norderney

Norderney – die Perle der Nordsee, Sehnsuchtsort für Sonnenhungrige und Strandliebhaber. Fast 600.000 Urlauber besuchen jährlich die ostfriesische Insel mit ihren knapp 6.000 Einwohnern. Während Gäste hier die frische Seeluft genießen und durch die charmanten Gassen schlendern, sieht die Realität für viele Einheimische ganz anders aus: Hohe Lebenshaltungskosten, Wohnraummangel und ein Alltag im Spannungsfeld zwischen touristischem Dauerbetrieb und persönlichem Rückzugsbedürfnis.

Norderney ist kein Einzelfall. Genau wie Sylt oder Amrum kämpfen auch hier viele Menschen mit einer dramatischen Wohnraumsituation. Ferienwohnungen und luxuriöse Apartments verdrängen bezahlbare Mietwohnungen – und das, obwohl gerade die Menschen, die die Insel am Laufen halten, bezahlbaren Wohnraum bräuchten. Wer hier lebt und arbeitet, braucht eine Perspektive – und die lässt sich nur mit mutigen Ideen schaffen.

Norderney: Frischer Wind durch junge Köpfe

Und tatsächlich tut sich laut der „Nordstory“ etwas auf der Insel: Eine neue Generation junger Unternehmer übernimmt das Ruder – mit neuen Ideen und dem Willen, Norderney nicht nur für Gäste, sondern auch für die Einheimischen zukunftsfähig zu gestalten. Janis Kleemann ist einer von ihnen. Der 30-jährige Gastronom hat bereits ein Restaurant und möchte nun gemeinsam mit seiner Schwester ein Weiteres in der Fußgängerzone eröffnen – modern, zugänglich und vor allem: anders. „Wir sind noch jung. Wir wollen die Insel für uns gestalten, aber auch für die Gäste“, sagt er.

Kleemann weiß, dass die Insel vom Tourismus lebt – aber er will mehr als bloßen Umsatz. „Wenn sich niemand darum kümmert, verlieren wir auf lange Sicht unsere Attraktivität.“ Deshalb setzt er gezielt auf Angebote, die auch junge Menschen ansprechen – ob Gast oder Gastgeber. Die Mischung aus Modernität und Verantwortung scheint anzukommen.

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Norderney: Neue Ideen für eine lebendige Insel

Auch andere junge Menschen engagieren sich: Ein junges Männer-Duo hat eine Praxis übernommen, um Einheimischen wie Gästen eine gesicherte medizinische Versorgung zu bieten. Gleichzeitig bringen sie sich in der lokalen Werbeagentur ein – mit frischem Know-how rund um Social Media. Für Claus Kniephoff, einen erfahrenen Werber, ein Glücksfall: „Ich finde es schön, dass sich da jetzt jemand drum kümmert.“


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Ob Gastronomie, Gesundheit oder Marketing – Norderneys Nachwuchs zeigt, dass Veränderung möglich ist. Ihr Ziel: Die Insel lebendig, attraktiv und lebenswert zu halten. Für Urlauber, aber eben auch für alle, die hier das ganze Jahr über leben. Eine neue Generation ist bereit, Verantwortung zu übernehmen – und das ist genau das, was die Insel jetzt braucht.