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Norderney: Sylt-Niveau! Reiche erobern die Insel – die Folgen sind bitter

Norderney ist für Urlauber der Hit! Allerdings nicht mehr für Einheimische – die müssen nun mächtig in den Geldbeutel greifen.

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Norderney: Urlaub, Fähre, Strand - alles was du für den Insel-Urlaub wissen musst

Die Norderney ist eine beliebte ostfriesische Insel in der Nordsee. Jedes Jahr lockt sie zahlreiche Touristen und Urlauber an. Im Jahr 2019 verzeichnete die Insel 3,8 Millionen Übernachtungen. Das waren über 120.000 mehr als im Jahr zuvor.

Norderney verzaubert mit seiner Natur. Helle Dünen, rauschendes Meer, endlose Sandstrände – und oft ein strahlend blauer Himmel. Sylt ist dagegen das Mekka der Schönen & Reichen. Doch Obacht! Norderney zieht mit voller Wucht nach – und zwar bei den Preisen.

Was alles extrem teuer ist und warum ein Ottonormal-Bürger sich Norderney bald nicht mehr leisten kann, liest Du hier.

Norderney: Wohnen wird zur Katastrophe

Eigentumswohnungen sind auf der ostfriesischen Insel rar gesät. Und wenn es welche auf dem Immobilienmarkt gibt, ziehen die Preise einem die Strandsandalen aus. Die kreiszeitung.de fand eine 49 Quadratmeter Wohnung für satte 980.000 Euro. Bitte? Fast eine Million Euro für so ein kleines Eigenheim? Diese Preise kennt man sonst nur von der Promi-Insel Sylt. Aktuell bewegen sich die Norderneyer Immobilien-Preise zwischen 899.000 und 12.000.000 Euro. Weit weg von einem Schnäppchen. Die meisten Einwohner arbeiten in der Gastronomie und leben überwiegend von Trinkgeldern. Da geht nur mieten, allerdings kann man das erst recht vergessen! Nur eine einzige Mietwohnung steht im Internet für 900 Euro zu Verfügung.

Leben im Strand-Paradies? Dafür braucht man ganz schön viel Kies…
„Der Preis der Immobilien und Grundstücke ist so weit angestiegen, dass es den Bürgern mit einem geregelten, mittleren Einkommen ohne die Möglichkeit der Ferienvermietung, rein zu Wohnzwecken nicht möglich ist, am Markt zu partizipieren und ein entsprechendes Objekt zu erwerben sowie dem Wunsch nach Wohneigentum nachzukommen“, sagt Anika Stute, Sprecherin des Norderneyer Bauamts, zur „Kreiszeitung“.

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Norderney: Bruttoeinkommen reicht nicht mehr zum wohnen

Der Durchschnitts Arbeiter verdient Vollzeit ohne Sonderzahlungen 28.480 Euro im Monat. Brutto! Wie soll man von diesem Lohn leben? Auf Norderney hausen daher viele in Personalwohnungen, die Arbeitgeber vorwiegend für Saisonkräfte zur Verfügung stellen. In der Regel sind diese sehr klein und voll möbliert. Das bedeutet, dass man seine eigene Persönlichkeit nicht mit einziehen lassen kann.

Eine Einheimische wettert, dass der Immobilienmarkt eine Katastrophe sei. Sie moniert, dass Reiche die Insulaner zunehmend verdrängen, da diese sich von ihrem Vermögen die Immobilien leisten könne.


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Anika Stute gibt gegenüber kreiszeitung.de eine düstere Prognose ab, was die Preise für Immobilien betrifft: „Eine Rückentwicklung des Preises wird nicht stattfinden.“
Ist zu hoffen, dass Einheimische und Saisonarbeiter die Misere weiterhin akzeptieren – und nicht irgendwann im Paradies auf die Palme gehen…