Die Nordsee – für viele ein Sehnsuchtsort, ein Stück Freiheit, ein Ort voller Erinnerungen. Für Hannes und Grit (Namen geändert) war sie jahrzehntelang ein Fixpunkt ihres gemeinsamen Lebens. Immer wieder kamen sie hierher, besuchten Freunde, radelten an der Küste entlang, spürten den Wind im Gesicht.
Und als klar wurde, dass die Krankheit ihnen nur noch wenig Zeit lässt, wurde die Nordsee zu einem letzten großen Wunsch. Der ASB‑“Wünschewagen“ hat diesen Wunsch wahr gemacht, wie er es schon für so viele andere Patienten getan hat.
Hochzeitstag an der Nordsee
Früh am Morgen sind sie Richtung Nordsee aufgebrochen. Jasmin und Steffi, die Wunscherfüllerinnen des ASB, hatten alles vorbereitet, um einen letzten Tag am Sehnsuchtsort in Bremerhaven zu genießen und in Erinnerungen zu schwelgen. „Wenn die Krankheit einem die Sprache und die Erinnerungen raubt, ist es umso wichtiger, die Bilder im Herzen aufzufrischen“, schreibt der ASB‑“Wünschewagen“ dazu auf Facebook.
Als sie in Bremerhaven ankamen, war es wie ein Eintauchen in die Vergangenheit. Für einen Moment war alles so wie früher und die Krankheit war vergessen. Eigentlich wollten Hannes und Grit ihren 18. Hochzeitstag an der Nordsee mit einer Übernachtung feiern, hier war ihr gemeinsames Leben immer wieder verankert. Doch „eine Nacht in der Vergangenheit“ lässt die schwere Krebserkrankung nicht mehr zu, wie der ASB-„Wünschewagen“ auf Facebook schreibt.
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Nordsee-Ausflug mit viel Programm
Ein Abstecher in den Zoo am Meer durfte nicht fehlen, ein Lieblingsort von Hannes. Dass „Hannes und Grit noch einmal in den Zoo am Meer können“ und dass „die Liebe noch einmal im Mittelpunkt stehen darf. Und nicht die Krankheit“, wie der ASB-„Wünschewagen“ auf Facebook schreibt, ist nicht selbstverständlich.
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Am Hafen gönnte sich Hannes dann noch einen Fisch und eine kurze Fahrt „im Rolle über den Deich“ durfte auch nicht fehlen, so der ASB-„Wünschewagen“. Mit Grit an seiner Seite war es nicht die Krankheit, die an diesem Tag zählte. Die Krankheit mag vieles genommen haben, doch an diesem Tag stand die Liebe im Vordergrund.
Seit 2014 bringen engagierte Samariterinnen und Samariter des ASB-„Wünschewagens“ schwerkranke Menschen noch einmal an ihren Lieblingsort. Das Projekt ist spendenfinanziert.