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Nordsee: Bekanntes Gebäude in Cuxhaven in Trümmern – „Und wieder verschwindet alte Geschichte“

An der Nordsee wird wieder heftig gebuddelt. Ein bekanntes Gebäude liegt seit Samstag (23. September) in Schutt und Asche…

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An der Nordsee wird zurzeit viel gebuddelt und abgerissen. Die Stadt Cuxhaven erntete im Februar 2023 schon Hohn und Spott, als sie einen denkmalgeschützten Kran abreißen wollte. Doch man fand in letzter Sekunde einen Plan B für ihn. Viele Bürger atmeten damals auf.

Nun herrscht an der Nordsee wieder dicke Luft. Anlass für die angespannte Situation: Ein bekanntes denkmalgeschütztes Gebäude fiel am Samstag (23. September) der Abrissbirne zum Opfer…

Nordsee: Ein Stück Geschichte verschwindet

Das unter den Bürgern als „altes Eiswerk“ bekannte Gebäude an der Kapitän-Alexander-Straße im Hafen von Cuxhaven wird seit Samstag (23. September) nieder gestampft. Ursprünglich war das Gebäude für die kaiserliche Marine errichtet worden, denn das Areal war scheinbar ein Minendepot. Erst nach dem Ersten Weltkrieg kam die Wende für das Gebäude und wurde zu einem der vier Eiswerke im Fischereistandort Cuxhaven. Dabei versorgte das Werk nicht ausschließlich die fischverarbeitenden Betriebe, sondern vielmehr Privathaushalte und die Gastronomie in der Stadt.

1988 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt und diente zuletzt als Winterlager für Boote. Es heißt, dass das Gebäude einsturzgefährdet sei und deswegen nur noch der Abriss infrage käme. Und das trotz Denkmalschutz!

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Nordsee: Wut-Welle im Internet

Einige Einheimische lassen auf Facebook ihren Frust über den Abriss freien Lauf. Scheinbar wütende Kommentare liest man unter einem aktuellen Abriss-Foto des alten Eiswerkes. So zweifelt offenbar ein Herr: „So so, ein uraltes Haus war also Einsturz gefährdet? Wer es dann glaubt? Beweisfotos, Gutachten?“ Ein weiterer Mann fragt: „Statt Stadtgeschichte und Historie nun kulturarme Investorenarchitektur. Was ist Denkmalschutz eigentlich noch wert?“ Ein Kommentator antwortet zurück: „Genauso wenig wie Naturschutz!“ Ein Herr moniert: „Und wieder verschwindet alte Geschichte.“

Ein anderer schlägt vor: „Ein schöner Platz für eine Senioreneinrichtung. So schön Stadt nah.“ Eine Frau ist der Meinung: „Denkmalschutz besteht so lange, bis jemand mit Geld kommt und sagt, ‚das muss weg!'“ Eine Herr klagt an: „Da sieht man mal wieder, wie viel Denkmalschutz wert ist. Man lässt das Gebäude verfallen, und dann darf man es abreißen!“


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Die Wut-Welle geht in die nächste Runde. Ein Mann entgegnet: „Weil viele das Argument des Denkmalschutzes nutzen: Wenn ein Gebäude einsturzgefährdet ist und eine Wiederherstellung nach Denkmalschutzbestimmungen nicht mehr möglich ist, bleibt leider nur noch der Abriss. Städtebilder haben sich schon immer verändert.“ Weiter vergleicht er: „Früher gab es noch Lehmhütten. Sie sind völlig verschwunden und die ersten Fachwerk galten als hypermodern. Es muss wohl damals dasselbe Gefühl ausgelöst haben wie unsere jetzigen modernen Häuser…“