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Nordsee-Insel zieht Konsequenzen – „Auswirkungen sind nicht länger hinnehmbar“

Nordsee-Insel zieht Konsequenzen – „Auswirkungen sind nicht länger hinnehmbar“

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© imago images/penofoto

Nordsee: Diese 5 Strände musst du gesehen haben

Wir stellen 5 Nordsee-Strände vor, die du unbedingt gesehen haben musst.

Durch Stürme, Tourismus und weitere Umstände, mussten die Strände der Nordsee-Küste in den vergangenen Jahren schon ordentlich was aushalten.

Auch ein weiteres Problem ist keine Neuheit für die Nordsee-Regionen. Doch es wird schlimmer und eine Insel muss jetzt sogar die Reißleine ziehen.

Nordsee-Küste hat mit einer Seuche zu kämpfen

Das Problem trägt den Namen „Geflügelgrippe“ und macht dem Norden Deutschlands bereits seit geraumer Zeit zu schaffen (hier mehr dazu). An der Nordsee-Küste ist die Lage so schlimm, dass die Insel Süderoog jetzt zum Handeln gezwungen ist.

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Mit traurigen Nachrichten wendet sich die Insel an die Bewohner und Besucher: Die Hallig Süderoog veröffentlichte auf Facebook ein Video, dass grausame Szenen von der Insel zeigt.

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Das ist die Nordsee:

  • die Nordsee ist ein Randmeer des Atlantischen Ozeans
  • die Nordsee ist ein wichtiger Handelsweg und dient als Weg Mittel- und Nordeuropas zu den Weltmärkten
  • die Fläche beträgt 570.000 Quadratkilometer
  • sie ist bis zu 700 Meter tief

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Eine Ente, die sich kaum noch bewegen kann, ein Vogel, der noch mit letzter Kraft versucht, vom Boden abzuheben und immer wieder unzählige Kadaver in unterschiedlichen Verwesungszuständen. Die einzigen unversehrt wirkenden Vögel sind in Ställen zusammengepfercht.

Nordsee-Insel musste Tiere zusammengepfercht halten

Zu dem Video schreibt die Hallig: „Mitte Oktober letzten Jahres ging es hier auf Süderoog wieder mit der Geflügelgrippe los.“ Zwar nur im Wildtierbestand, „doch die Auswirkungen sind gerade für die Enten und Gänse unseres Arche Hofs nicht länger hinnehmbar.“

Das zweite Jahr in Folge „müssen unsere Tiere aufgrund der einhergehenden Stallpflicht für Geflügel über ein halbes Jahr zusammengepfercht im geschlossenen Gehege verweilen.“

Nordsee-Insel geht drastischen Schritt

Laut Behörden seien die Küstengebiete, und damit auch die Halligen, zukünftig stark von der Geflügelpest durch den Eintrag von Zugvögeln betroffen. Eine Besserung ist demnach offenbar nicht in Sicht.

Deshalb geht die Insel jetzt einen drastischen Schritt: „Die Arche-Hallig Süderoog wird zukünftig keine Enten und Gänse mehr züchten oder halten. Wenn die Tiere sechs Monate eines Jahres ihr Dasein im Stall fristen müssen, kann von artgerechter Haltung und Tierwohl keine Rede mehr sein“, begründet die Hallig ihre Entscheidung.

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Nur diese Vögel bleiben der Nordsee-Küste erhalten

Die Tiere würden nun an Züchter weiter im Landesinneren abgegeben werden, wo es zwar auch zu einer Stallpflicht kommen könnte, „aber die letzten Jahre haben gezeigt, dass wir hier draußen die ersten Betroffenen sind und die Letzten, wenn es um die Aufhebung der Stallpflicht geht.“

Lediglich die Ramelsloher Hühner könne die Hallig weiterhin züchten, weil diese durch einen überdachten Auslauf weniger betroffen von der Stallpflicht seien. Die Enten und Gänse hingegen würden abgegeben werden.

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Menschen reagieren auf die Nachricht von der Nordsee

In den Kommentaren unter dem Beitrag zeigen sich viele Menschen betroffen. Eine Frau schreibt, dass das „sehr traurig“ sei. „Aber gut, dass ihr zum Wohle eurer Tiere entscheidet“, fügt sie hinzu.

Und eine andere schreibt, die Entscheidung sei nachvollziehbar. Anderen „tut es leid für euch“.

Die Hallig schreibt, dass es zu dem Thema noch einiges mehr zu sagen gäbe. Auch das Einsammeln der toten Wildvögel „fällt uns schwer“. Sie hoffe nun, „dass sich jetzt im Frühjahr alles wieder ein wenig beruhigt.“ Da kann man wohl nur drauf hoffen. (fk)