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Nordsee: Verrückter Plan nimmt konkrete Züge an – eine wichtige Hürde ist geschafft

Nordsee: Verrückter Plan nimmt konkrete Züge an – eine wichtige Hürde ist geschafft

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Die Augen der Welt könnten eines Tages auf die Nordsee gerichtet sein. Foto: imago images/penofoto

Es klingt wie ein Plan in einem Science-Fiction-Film: Aus der Nordsee heraus sollen bald Raketen in den Weltraum starten.

Und nun wurde eine wichtige Hürde für einen Nordsee-Weltraumbahnhof tatsächlich genommen, die dessen Bau ein Stück weit realistischer macht.

Nordsee: Sie wollen hier Raketen ins All starten lassen

Denn vier Unternehmen gründeten im Rahmen einer entsprechenden Initiative des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) inzwischen eine Betreibergesellschaft, wie die beteiligten Firmen am Mittwoch in Bremen erklärten.

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Zu dem neu gegründeten Konsortium gehören unter anderem der Bremer Raumfahrtkonzern OHB und die ebenfalls in der Hansestadt ansässige Reederei Harren & Partner. OHB baut Satelliten, Harren & Partner hat sich unter anderem auf maritime Schwer- und Spezialtransporte spezialisiert.

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Das ist die Nordsee:

  • die Nordsee ist ein Randmeer des Atlantischen Ozeans
  • die Nordsee ist ein wichtiger Handelsweg und dient als Weg Mittel- und Nordeuropas zu den Weltmärkten
  • die Fläche beträgt 570.000 Quadratkilometer
  • sie ist bis zu 700 Meter tief

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Als strategische Partner wirken zudem unter anderem der Hafen- und Logistikkonzern BLG Group und ein Versicherer mit.

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Nordsee-Projekt wäre führend in Europa

Der BDI hatte im Sommer ein Diskussionspapier für einen möglichen „Weltraumbahnhof“ in der Nordsee vorgestellt. Dieser wäre demnach geeignet für kleinere Trägerraketen mit einer Nutzlast von bis zu einer Tonne, was den Start kleinere Satelliten erlauben würde. Der BDI sprach von einer strategischen Option für die Bundesrepublik.

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Nach Angaben des nun gegründeten Konsortiums German Offshore Spaceport Alliance GmbH (Gosa) setzt es insbesondere auf eine Zusammenarbeit mit drei in Deutschland ansässigen Herstellern kleinerer Trägerraketen.

Dabei handelt es sich um Rocket Factory Augsburg (RFA), Tochterfirma des Bremer Raumfahrtkonzerns OHB sowie Isar Aerospace und Hylmpulse. Sie werden ihre Raketen demnach in den kommenden beiden Jahren auf den Markt bringen. Deutschland sei damit in Europa in diesem Bereich führend.

So sollen Raketen aus der Nordsee ins All starten

Das Bundeswirtschaftsministerium prüft derzeit ein vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) vorgelegtes Konzept für eine Startplattform für Microlauncher-Raketen. Präferiertes Modell wäre ein umgebautes Spezialschiff.

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Als Basis- und Logistikhafen für den „offshore-Weltraumbahnhof“ in der Nordsee ist Bremerhaven im Gespräch. Von dort wären es rund 460 Kilometer bis zur geplanten Startposition im äußersten Westen der deutschen Außenwirtschaftszone.

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Spätestens im Jahr 2023 sollen die ersten Raketenstarts realisiert werden. (dpa/AFP/mk)