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Nordsee: Krabben-Krise zeigt neue Auswüchse – jetzt kann’s keiner mehr leugnen

Küstenurlauber fühlen sich wegen der Größe von Nordsee-Krabben betrogen und sind wütend. Wer ist Schuld an der Mini-Ware?

© imago/photothek

Das Wattenmeer: Ein einzigartiger Lebensraum in der Nordsee

Das Wattenmeer in der Nordseee bietet Lebensraum für über 10.000 Tierarten. Doch der Klimawandel bedroht dieses einzigartige Gebiet.

An der Nordsee hat mittlerweile wohl jeder von der ausgewachsene Krabben-Krise gehört, die ganz offen zutage tritt. In Büsum und Umgebung häufen sich die Beschwerden bereits über die Ware.

Die Krabben, die am Hafen verkauft werden, sind offenbar schlichtweg zu klein. Den Ärger lässt sich ein Zuständiger nun nicht mehr gefallen!

Krabben-Krise eskaliert: Jetzt ist Schluss mit lustig an der Nordsee

Lange Zeit hieß es noch, die Krabben sind teurer geworden, aber man gönne sich ja sonst nichts. Doch diese Ausrede zieht wohl nicht mehr, wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht mehr stimmen sollte. Kunden berichten in den sozialen Netzwerken von winzigen Tieren an der Nordsee, die kaum noch zu pulen seien und die Enttäuschung darüber ist entsprechend groß.

Doch jetzt platzt einem der bekanntesten Krabbenkutter an der Küste der Kragen: „In Büsum werden derzeit offenbar sehr kleine Krabben am Hafen verkauft. Diese stammen definitiv nicht von uns!“, stellt das Team von Krabbenkutter Andrea auf Facebook klar. „Wir verkaufen ausschließlich groß ausgesiebte Krabben“, heißt es im Post und weiter: „Bevor wir anfangen, kleine Krabben zu verkaufen, verkaufen wir lieber gar keine.“

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Nordsee: Krabben-Kutter spricht Klartext

Ein klares Qualitätsversprechen, das in der Community für reichlich Zuspruch sorgt. Die Fans danken für die offene Kommunikation. „Danke für euren transparenten und verantwortungsvollen Umgang mit eurer Arbeit“, schreibt eine Nutzerin. Ein anderer berichtet: „Mir war klar, dass die kleinen Krabben nicht von Euch stammen.“ Doch hinter der Empörung steckt ein größeres Problem, denn die Lage der Nordsee-Fischerei ist ernst. In den Kommentaren werden Stimmen laut, die fordern, den Fang zeitweise komplett ruhen zu lassen, zum Schutz des Bestandes.


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„Niemand stirbt, wenn wir mal fünf Jahre auf Krabben verzichten“, schreibt ein Kommentator. „Dann gibt’s vielleicht für unsere Nachkommen auch noch welche.“ Die Krabben-Krise hat ein neues Level erreicht. Es geht nicht mehr nur ums Geld, sondern ums Prinzip. „Nicht alles, was am Hafen verkauft wird, stammt auch wirklich frisch vom Kutter oder entspricht der bekannten Qualität. Lasst euch die Krabben vor dem Kauf ruhig einmal zeigen“, rät der Krabbenkutter Andrea. „So könnt ihr direkt sehen, wie groß sie sind.“