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Nordsee: Enttäuschung bei Reisenden – Zukunft wichtiger Verbindung ungewiss

An der Nordsee-Küste werden die Rufe nach einer Wiederaufnahme des Betriebes einer Auto-Fähre zwischen Brunsbüttel und Cuxhaven laut. Das sagt die Politik!

© IMAGO / blickwinkel, IMAGO / Eckhard Stengel

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Dieses Thema beschäftigt Urlauber und Anwohner an der Nordsee-Küste noch immer. Ende 2021 wurde die Fährverbindung zwischen Brunsbüttel in Schleswig-Holstein und Cuxhaven eingestellt – zum Ärgernis vieler Betroffener. Seit wenigen Tagen wird die Strecke wieder betrieben, doch zufrieden ist hier dennoch kaum jemand.

Bereits seit 1904 musste der Fährbetrieb an der Nordsee, der Schleswig-Holstein und Niedersachsen verbindet, immer wieder Rückschläge hinnehmen. Viele Reedereien versuchten ihr Glück, manche hielten nicht einmal ein Jahr durch. Auch an der gerade erst gestarteten Verbindung wird bereits Kritik laut. Gegenüber MOIN.DE äußern sich nun die Verantwortlichen aus der Politik, wie es in Zukunft weitergehen soll…

Nordsee: Forderung nach einer Auto-Fähre

Nach Jahren des Stillstandes herrscht am Anleger in Brunsbüttel wieder reges Treiben. Mit dem neuen „Halunder Jet“ gibt es wieder eine direkte Schiffsverbindung zwischen Brunsbüttel und Cuxhaven an der Nordsee-Küste. Doch das Ganze hat einen Haken: Autos können auf dem Highspeed-Katamaran nicht transportiert werden. Viele Reisende hatten bis zuletzt auf den Betrieb einer neuen Auto-Fähre gehofft.

„Schade“, findet ein Mann. Eine Seeverbindung zwischen beiden Städten sei zwar wünschenswert, in dieser Form jedoch „uninteressant“. Andere meinen zu wissen, dass auch die neue Verbindung bereits wieder angezählt sei. Sie haben die Hoffnung mittlerweile aufgegeben. „Das wird nie etwas werden“, erklärt eine Frau. Reisenden in der Region bleibt nichts anderes übrig, als für die Überquerung der Elbe auf die südlichere Fähre zwischen Glücksstadt und Wischhafen oder den langen Umweg durch Hamburg auszuweichen.

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Nordsee: „Die Kritik teile ich voll umfänglich“

Verantwortliche aus der lokalen Politik hatten immer wieder versucht, einen Fährbetrieb an der Nordsee-Mündung zu ermöglichen. Auf Anfrage von MOIN.DE erklärt Stefan Mohrdieck, Landrat des Kreis Dithmarschen: „Die Kritik der Reisenden teile ich voll umfänglich. Seit vielen Jahren bemühen wir uns, die Fährverbindung mit einer Autofähre zu realisieren.“ Er ergänzt: „Leider haben die aus den unterschiedlichen Gründen gescheiterten Versuche gezeigt, wie komplex ein solches Unternehmen ist.“


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Zu den Gründen verweist der Landrat insbesondere auf die Notwendigkeit eines geeigneten Schiffes für die Gewässer der Elbmündung und die große Distanz zwischen beiden Orten. „Oft konnte der Betrieb nur während der Monate von April bis September überleben“. Wettbewerbsfähige Preise seien unter den herrschenden Bedingungen nie umsetzbar gewesen.

Auch südlich der Elbe besteht ein Interesse an einer funktionierenden Auto-Fähre. Ein Sprecher der Stadt Cuxhaven erklärte gegenüber unserer Redaktion: „Die Stadt Cuxhaven setzt sich seit Jahren für eine Fahrzeug-Fährverbindung ein, weil wir sie sowohl für die wirtschaftliche Entwicklung, für touristische Zwecke sowie für das Pendeln von Arbeitnehmern als besonders hilfreich bewerten.“

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Ob sich der neue Schiffsverkehr in der Region behaupten kann und ob es zukünftig wieder eine Auto-Fähre geben wird, bleibt fraglich. Derzeit würden Gutachten zur Wirtschaftlichkeit einer Fährverbindung durchgeführt werden. Der zuständige Landrat von Dithmarschen machte jedoch deutlich: „Die öffentliche Hand verfolgt derzeit keine eigenen Pläne, eine Fährlinie zu betreiben.“