An der Nordsee und Ostsee kündigt sich eine gewaltige Veränderung an und sie kommt aus den Chefetagen der Deutschen Bahn und der Staatskanzlei Schleswig-Holsteins.
Mit einer frisch unterzeichneten Kooperationsvereinbarung startet eine beispiellose Großoffensive auf Schienen. Der Norden Deutschlands, allen voran Schleswig-Holstein, wird zur Baustelle der Zukunft und zum Vorreiter der Verkehrswende auf Schienen.
Nordsee und Ostsee: Mega-Projekte im Anmarsch
Was Ministerpräsident Daniel Günther und Bahnchef Richard Lutz gemeinsam per Pressemeldung verkündeten, lässt aufhorchen. Das Land Schleswig-Holstein und die Deutsche Bahn wollen das in die Jahre gekommene Schienennetz im Norden nicht nur sanieren, sondern umfassend erneuern und ausbauen. Schleswig-Holstein will nicht weniger als das erste klimaneutrale Industrieland Deutschlands werden und Schiene ist dafür das Rückgrat. Ein marodes Netz, das mit einer Zustandsnote von 3,23 weit unter dem Bundesdurchschnitt liegt, soll in den kommenden Jahren umfassend erneuert werden.
Und das ist nur der Anfang. Von Fehmarn bis nach Flensburg, von Kiel bis Niebüll, es wird geplant, gebaggert, gebaut. Zentrale Verkehrsachsen wie Hamburg–Berlin, Hamburg–Lübeck oder Hamburg–Flensburg werden zur Hochleistungstrasse umfunktioniert. Selbst Strecken, die jahrzehntelang stiefmütterlich behandelt wurden, wie die Marschbahn nach Westerland, rücken nun ins Rampenlicht, mit zweigleisigem Ausbau und Elektrifizierung. Die Planungen für Nordsee und Ostsee finanziert das Land gleich selbst vor, um keine Zeit zu verlieren.
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Jetzt rollt die Bahn-Revolution auf die Nordsee und Ostsee zu
Doch es geht nicht nur um die großen Magistralen. Auch kleine Maßnahmen wie neue Weichenverbindungen, Blockverdichtungen oder zusätzliche Überleitstellen sollen das Netz flexibler und robuster machen. In der Summe entstehen so zusätzliche Kapazitäten, weniger Verspätungen und mehr Möglichkeiten für Fahrgäste und Güterkunden. Selbst die Bahnhöfe bekommen eine Erneuerung. Unter dem Stichwort „Zukunftsbahnhof“ werden die Stationen in Kiel, Büchen, Bad Oldesloe, Pinneberg und Niebüll sowie bis zu 35 weitere Zubringerbahnhöfe modernisiert, barrierefrei, kundenfreundlich und klimaneutral.
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Neben Beton, Schotter und Stahl setzt die Bahn-Offensive auch auf neues Personal. Deshalb wird sogar eine eigene Stiftungsprofessur für Eisenbahntechnik an einer Hochschule im Land geprüft, um gezielt Fachkräfte auszubilden. Schleswig-Holstein will nicht nur investieren, sondern auch inspirieren. Die Verantwortlichen des Projektes sind sich einig: Es braucht schnelle Entscheidungen, kurze Genehmigungsverfahren und eine enge Zusammenarbeit, sonst bleiben Milliarden liegen.