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Nordsee und Ostsee: Alarm an den Stränden – Retter ziehen verheerende Bilanz

Nordsee und Ostsee: Alarm an den Stränden – Retter ziehen verheerende Bilanz

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© picture alliance/dpa | Hauke-Christian Dittrich

Nordsee vs. Ostsee: Das unterscheidet beide voneinander

Was sind die Unterschiede zwischen Nord- und Ostsee?

An den Stränden der Nordsee und Ostsee gibt es ein großes Problem.

Für Urlauber und Anwohner der beliebten Orte an der Nordsee und Ostsee hat dieses Problem weitrechende Folgen.

Strände an Nordsee und Ostsee stehen vor Problem

An Nord- und Ostsee kann die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) momentan nicht alle Strandabschnitte überwachen. Die Küsten von Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sind laut der DLRG auch betroffen.

Das große Problem: Der Beruf des Bademeisters ist für junge Leute wenig attraktiv.

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10 Tipps für Urlaub an der Nordsee:

  • Lütetsburg
  • Cuxhaven
  • Sankt Peter-Ording
  • Wattenmeer, zum Beispiel Neuwerk oder Nordstrand
  • Husum
  • Niedersachsens Küste: Neuharlingersiel, Dangast, Greetsiel
  • Festlandorte in Schleswig-Holstein, zum Beispiel Brunsbüttel
  • Ostfriesische Inseln
  • Sylt
  • Schleswig-Holsteins Nordsee-Inseln (Föhr, Amrum, Helgoland)

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„Der Markt ist leer. Alle suchen“, sagt Dirk Günther, Geschäftsführer der Kurmittel GmbH Lüneburg. Viele wüssten zudem gar nicht, was das Berufsbild umfasse.

Der lockere Typ am Beckenrand mit der Trillerpfeife habe schon lange ausgedient, so umfassend sei die Ausbildung. Junge Leute wollten auch nicht unbedingt arbeiten, wenn ihre Freunde feiern. Bademeister müssen sich zudem dauerhaft konzentrieren, um im Notfall schnell zu reagieren und Menschenleben zu retten.

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Wegen der Pandemie fehle ein kompletter Jahrgang ausgebildeter Rettungsschwimmer und Rettungsschwimmerinnen. Mittlerweile laufe die Ausbildung wieder, sagt die DLRG.

Die Situation werde sich voraussichtlich mit dem Beginn der Ferien entspannen, hofft die DLRG.

Nordsee und Ostsee: Viele Bäder bleiben geschlossen

Von 30 Prozent geschlossenen Freibädern spricht Hamburgs Bäderland-Sprecher Michel Dietel: „Wir brauchen Personal.“ Seit Sommer 2021 gibt es wegen Corona einen Schwimmlern-Boom.

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„Wir sind froh, wenn wir die Bäder überhaupt noch aufmachen können“, sagt Eric Voss, Bereichsleiter Fortbildung bei der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen. Viele seien auf dem Land, da reiche der Ausfall eines Beschäftigten für die Schließung.

Eigentlich sei für den Sommerferienjob schon der Rettungsschwimmer genug. „Viele Bäder wären bereit, die Rettungsschwimmausweise zu bezahlen“, betont Voss.

Nordsee und Ostsee: Kein Schwimmbad von innen gesehen

Sie schlägt Alarm: Die neue Präsidentin der DLRG, Ute Vogt. „Wir gehen davon aus, dass wir nun quasi zwei Schuljahrgänge haben, die nicht schwimmen können“, sagte die 57-Jährige. Durch die Pandemie war viel Unterricht ausgefallen.

„Die Kinder sind jetzt in der 3. Klasse und haben oft noch kein Schwimmbad von innen gesehen, wenn es die Eltern nicht organisiert haben“, sagt Vogt.

„Die Grundschulen haben das Schwimmen massiv zurückgefahren“, berichtet Günther, Geschäftsführer der Kurmittel GmbH Lüneburg. Aber die Schwimmbäder könnten wegen fehlenden Personals auch nicht alles auffangen, was besonders im Corona-Lockdown nicht möglich war.

Es bleibt zu hoffen, dass der Beruf des Bademeisters wieder attraktiver wird. Denn wer will schließlich nicht beruhigt ins Freibad oder in die Nord- und Ostsee springen? (dpa/llw)