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Nordsee: Meute überrennt Top-Urlaubs-Ort! Das kann nicht gesund sein

An der Nordsee erreicht Sankt Peter-Ording (SPO) neue Besucher-Höhen. Das passt nicht allen – und birgt Gefahren auch für Gäste.

Besucheransturm an der Nordsee in Sankt Peter-Ording (SPO). Foto: IMAGO / Eibner

Mit über 2,7 Millionen Übernachtungen allein im Jahr 2024 ist klar, welcher Nordsee-Ort zur Boom-Town an Deutschlands Küsten geworden ist: Sankt Peter-Ording (SPO). Bereits in der Vergangenheit zeigten sich Probleme, die das verursacht.

Mittlerweile haben sogar Hollywood-Stars das ehemals verschlafene Küsten-Städtchen entdeckt – und die Gäste-Zahlen kennen offenbar nur eine Richtung: nach oben. Das hat ungemütliche Konsequenzen für den Nordsee-Ort und auch alle Besucher…

Nordsee: Wo Licht ist, ist auch Schatten

Geschäftstreibende dürften sich in Sankt Peter-Ording (SPO) trotz Gastro-Krise vergnügt in die Hände klatschen, schaut man auf die steigenden Gästezahlen an der Nordsee. Doch es gilt Fürsorgepflicht für die Bevölkerung und auch für alle, die da kommen.

Die 3.800 Einwohner der Gemeinden von Sankt Peter-Ording haben nämlich die Nase gestrichen voll von den Massen, die da zu jeder Saison anrollen. Eine Studie der Fachhochschule Westküste offenbarte, dass ein Großteil der Anwohner schlichtweg genervt ist. „Wachstum um jeden Preis“, kann es auch für Tourismus-Direktorin Katharina Schirmbeck.

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Nordsee: Freude und Ansturm sind groß

Wichtig sei „eine ausgewogene Balance zwischen wirtschaftlichen Notwendigkeiten und sozialen sowie ökologischen Erfordernissen. Dementsprechend investieren wir in unsere Angebote und Infrastruktur. Qualität steht für uns eindeutig vor Quantität“, sagte Schirmbeck etwa gegenüber dem „Hamburger Abendblatt“.

„Sehr zufrieden“ sei man mit der „aktuellen Entwicklung“ trotzdem, so die Tourismus-Expertin, trotzdem wolle man „eine nachhaltige touristische Entwicklung“ an der Nordsee. Und wie will man das machen? Etwa mit Nachhaltigeitsfestivals wie dem „HÆDI #17 Ziele unplugged“. Hinter dem kryptischen Namen verbirgt sich eine Zusammenkunft, die in Sankt Peter-Ording ein Zeichen für nachhaltigen Tourismus und Klimaschutz setzen will.


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Nordsee: Heikles Unterfangen

Das ist wohl bitter nötig, denn selbst Hollywood entdeckte den kleinen Küstenort für sich: So drehte Filmstar James McAvoy im vergangenen Jahr an der Küste, die ikonischen Pfahlbauten an der Nordsee dienten als Kulisse. Gleichzeitig will man hoher Buchungslast mit erhöhten Kurtaxen und Parkgebühren Herr werden – geschadet haben die Entscheidungen der Lust auf das Nordsee-Örtchen nicht, erklärt Schirmbeck gegenüber dem „Hamburger Abendblatt“.

Im Juli soll dazu das „HÆDI“-Festival erneut stattfinden, im Februar das Lichtkunst- und Lyrik-Festival „SPO leuchtet“. Ob das wirklich reicht, um Einheimische zu beruhigen und für echten, entschleunigten Massen-Tourismus zu sorgen, bleibt allerdings fraglich… Sollten noch mehr Gäste kommen, ist das irgendwann nicht mehr gesund.