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Nordsee: Ärztliche Versorgung „nicht mehr sichergestellt“ – Verantwortliche schlagen Alarm!

Nach Urteil des BSG steht es schlecht um die ärztliche Versorgung vielerorts. Nun schlagen die ersten Nordsee-Inseln Alarm – die Lage für 2024 ist „düster“!

Ärztliche Versorgung auf Nordsee-Inseln nach Urteil in Gefahr! (Symbolbild)
© IMAGO / Bihlmayerfotografie , IMAGO / imagebroker

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In vielen ländlichen Regionen macht sich der Ärztemangel immer stärker bemerkbar, und die Auswirkungen für die Menschen sind gravierend – es geht um Leben und Tod. Besonders auf den zahlreichen deutschen Inseln in der Nordsee ist die Situation prekär. Seit Jahren wird versucht, die Infrastruktur zu verbessern und junge Mediziner in die Region zu holen. Doch 2024 könnte sich die Lage weiter verschärfen.

Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) hat zum 31. Dezember insgesamt 400 sogenannte Poolärzte entlassen – ein schwerer Schlag für die ärztliche Versorgung vielerorts. Die ersten Verantwortlichen auf den Inseln schlagen nun Alarm.

Nordsee: Ärztliche Versorgung auf Amrum sei nicht sichergestellt

Poolärzte sind Ärzte, die nicht niedergelassen sind, aber gegen Honorar Bereitschaftsdienste übernehmen – beispielsweise am Wochenende oder abends, wenn der Hausarzt nicht erreichbar ist. Diese Ärzte spielen eine wichtige Rolle in der medizinischen Versorgung, die nun wegfallen könnte. Besonders für die kleineren Nordsee-Inseln könnte die Entlassung der Poolärzte schwerwiegende Folgen haben.

„Die Aussichten für Amrum sind düster“, teilt das Amt Föhr-Amrum auf Anfrage von MOIN.DE mit. Auf der kleinen Nordsee-Insel existieren nur zwei Arztpraxen und eine zuständige Vertretung vom Festland, weshalb die Bereitschaftsdienste bereits schwer zu bewältigen sind. Die Situation auf Amrum ist ernst, und die Kündigung der Poolärzte könnte die Probleme weiter verschärfen. Die Verantwortlichen schlagen Alarm: „Die medizinische Versorgung für Einheimische und Gäste auf der Insel ist gefährdet und wird ohne Vertretungsärzte kaum aufrechterhalten werden können.“

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Nordsee: Gesetzeslage muss sich ändern

Die Kassenärztliche Vereinigung hofft nun auf eine Änderung der Gesetzeslage, um eine weitere Verschlechterung der medizinischen Versorgung zu verhindern. Die KVSH erklärt auf Anfrage unserer Redaktion: „Das Urteil kann erst nach Vorliegen der schriftlichen Begründung und einer entsprechenden juristischen Prüfung endgültig bewertet werden. Eine genaue Abschätzung der konkreten Folgen ist solange nicht möglich.“ Bis zu einer Klärung dieser Situation könnten die ohnehin überlasteten Hausärzte und Praxen, insbesondere auf den Nordsee-Inseln, noch stärker gefordert sein.


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Die Lage für die Bevölkerung auf Amrum könnte sich erheblich verschärfen, und die Folgen für die Bevölkerung könnten dramatisch ausfallen. „Eine Lösung ist derzeit nicht in Sicht: Entweder dürfen die Vertretungsärzte kommen und arbeiten, oder die ärztliche Versorgung auf der Insel ist für 2024 nicht gesichert“, erklärt das Amt.

Nicht alle Inseln in der Nordsee teilen jedoch das Schicksal von Amrum: Beispielsweise wird auf Föhr und Sylt die Situation als weniger dramatisch eingestuft. Die Gemeinde der Nordsee-Insel Sylt teilt auf Anfrage von MOIN.DE mit: „Die ärztliche Versorgung auf Sylt ist insgesamt überdurchschnittlich gut“, und auch Föhr sei „nach derzeitigem Stand recht gut aufgestellt.“