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Nordsee: Überraschende Wende nach Totfunden am Wasser – Virus nachgewiesen

Nachdem in den vergangenen Wochen eine Menge toter Tiere an der Nordsee gefunden wurden, wiesen Experten nun ein Virus nach.

© IMAGO / Panthermedia

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Wir stellen 5 Nordsee-Strände vor, die du unbedingt gesehen haben musst.

An der Nordsee-Küste ist Nachwuchs angesagt! Heuler werden geboren, geborgen und im besten Fall lebendig zu Seehundstation Friedrichskoog gebracht, wo sie gepflegt und später wieder ausgewildert werden. Doch jetzt gibt es eine traurige Gewissheit…

Denn in den vergangenen Wochen kam es auffällig oft zu Totfunden an der Nordsee. Seehundjäger fanden bis zu 55 tote Seehunde, der vermutete Grund dafür machte zunächst wenig Sorgen (hier mehr) – bis jetzt.

Nordsee: Virus bei Heuler nachgewiesen

In der Seehundstation Friedrichskoog (Kreis Dithmarschen) wurde bei einem verstorbenen Seehund das Geflügelpestvirus nachgewiesen. Das Landwirtschaftsministerium teilte mit, dass das Friedrich-Loeffler-Institut am Freitag (21. Juli) die Infektion mit dem Influenzavirus des Subtyps H5N1 bestätigt hat. Zuvor hatte das Landeslabor Schleswig-Holstein das H5 nachgewiesen.

Es ist bekannt, dass Geflügelpestviren gelegentlich auf Säugetiere übertragen werden können. Diese Fälle wurden weltweit bei fleischfressenden Landtieren und Meeressäugern beobachtet, darunter Füchse, Otter, Seehunde und andere Robben, die sich vermutlich durch den Kontakt mit infizierten Wildvögeln angesteckt haben.

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Nordsee: Weitere Befunde negativ

Nach dem H5-Nachweis wurden Proben von allen Seehunden aus dem Umfeld des erkrankten Tieres genommen und zur Analyse gegeben. Glücklicherweise waren alle Befunde bisher negativ. Die Seehundstation wurde über den Befund informiert und hat die üblichen Arbeitsschutzmaßnahmen ergriffen. Der Betrieb in der Station läuft trotzdem normal weiter, und sie bleibt für Besucher geöffnet.

Bereits im Verlauf des Geflügelpest-Geschehens 2021/2022 wurden bei drei toten Seehunden im schleswig-holsteinischen Wattenmeer Influenzaviren nachgewiesen. Im März 2023 wurde das Virus auch bei einer Kegelrobbe in der Seehundstation festgestellt. Auch bei einem Fuchs in einem Tierpark wurde das Virus als Nebenbefund entdeckt.


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Derzeit befindet sich das Wattenmeer in der Hochphase der Seehundgeburten, und in der Seehundstation Friedrichskoog werden derzeit 155 junge Seehunde aufgepäppelt. Die Jungtiere, die kurz nach der Geburt von ihren Müttern getrennt wurden, werden als „Heuler“ bezeichnet. Die Geburts- und Säugezeit der Seehunde im Wattenmeer dauert noch bis in den August hinein. (mit dpa)