Veröffentlicht inNorddeutschland

Nordsee: Preiswucher bei Traditionslokal? Gäste sind fassungslos – „Völlig daneben und unverschämt“

Gäste an der Nordsee sind völlig fassungslos: Sie beklagen sich über die hohen Preise bei einem wiedereröffneten Traditionslokal.

© Imago

Nordsee: Diese 5 Strände musst du gesehen haben

Wir stellen 5 Nordsee-Strände vor, die du unbedingt gesehen haben musst.

Den Sommer nutzen traditionell viele Deutsche für einen ausgedehnten Urlaub. Und da gehört gutes Essen für die meisten mit dazu – wenn es denn bezahlbar ist…

Rund um ein wiedereröffnetes Traditionslokal in Otterndorf (Kreis Cuxhaven) an der niedersächsischen Nordsee-Küste hat sich in den vergangenen Tagen jedoch heftige Kritik an den Preisen entzündet. Selbst der Pächter sieht sich daher nun genötigt, sich zu rechtfertigen.

Nordsee: Großer Ärger über Eispreise

In Zeiten von Inflation und Energiekrise sitzt bei vielen Menschen auch an der Nordsee das Geld nicht mehr so locker wie einst. Da kann es schon mal für Frust sorgen, wenn man sich das ein oder andere nicht mehr leisten kann, was früher noch zum Alltag gehörte – etwa ein Eis. Überhaupt gibt es wohl kaum ein Produkt, an dem sich der Ärger über gestiegene Preise so heftig entzündet wie am Eis. Denn Eisdielen haben in der Regel nur einmal im Jahr die Möglichkeit, Preisanpassungen vorzunehmen – und die fallen dann entsprechend deutlich auf.

So ähnlich ist es nun auch in Otterndorf an der Nordsee. Der auch bei Urlaubern beliebte Ort in der Nähe von Cuxhaven hatte jahrelang keine Eisdiele im Ort. Das hat sich nun geändert, da mit dem Café Brüning ein Traditionslokal inzwischen wieder geöffnet hat. Dessen neuer Pächter bietet auch Eis an. Nach Angaben der „Niederelbe-Zeitung“ kostet eine „normale“ Kugel Eis dort 1,90 Euro. Die sogenannten „royalen“ Sorgen wie Salted Toffee Crunch, Lemon Cheesecake und Vanille vegan kosten pro Kugel 2,20 Euro.

+++ Ostsee: Urlauber teilen ihre Geheimtipps – das sollte jeder auf Usedom mal erlebt haben +++

Nordsee: Café-Betreiber rechtfertigt sich

Damit ist für viele Menschen die Schmerzgrenze deutlich überschritten. In sozialen Netzwerken haben viele Gäste ihrem Unmut über die aus ihrer Sicht zu hohen Preise deutlich Luft verschafft. Da ist von „völlig daneben und unverschämt“ die Rede. Andere finden es „einfach frech“. Es gibt aber auch Nordsee-Gäste, die Verständnis für die gestiegenen Preise zeigen. Selbst der Bürgermeister von Otterndorf hat sich in die Debatte eingemischt und sich klar mit dem Pächter solidarisiert.


Mehr News aus dem Norden:


Aber warum sind die Kosten pro Eiskugel denn nun so hoch? Darauf gibt Pächter Andreas Vogel mehrere Antworten: Neben der Konsistenz des Speiseeises seien vor allem die stark gestiegenen Rohstoffpreise dafür ausschlaggebend. „So kommen Marzipan und Nougat direkt und original aus Lübeck, Pistazien und Zitronensaft aus Sizilien, Fruchtpürees und andere Saucen werden bei uns selber hergestellt“, erläutert Vogel gegenüber der „Niederelbe-Zeitung“.

Nordsee: Anderswo ist es noch teurer

Zudem stamme die in dem Traditionslokal verwendete Milch von Bauern aus der Region, die dafür auch anständig entlohnt werden wollen. Darüber hinaus seien auch die Kosten für Personal, Energie und Miete hoch. Vogel: „Unser Eiscafé muss so viel verdienen, dass Betriebskosten und Personal auch an regnerischen oder kalten Tagen, an denen die Nachfrage nicht allzu hoch ist, bezahlt werden können.“

+++ Nordsee: Beliebte Urlaubs-Insel greift hart durch – hier müssen Gäste ordentlich blechen +++

Damit stellt das Café Brüning in Otterndorf sicherlich keinen Einzelfall dar. In Metropolen wie Hamburg oder München müssen Gäste nicht selten bereits über zwei Euro pro Eiskugel zahlen. Teilweise sind bis zu 2,50 Euro fällig.