Für viele Urlauber ist die Nordsee ein absoluter Sehnsuchtsort. Sie kommen an die Küste, um abzuschalten, sich zu erholen und die Seele baumeln zu lassen. Was dabei oft nicht fehlen darf: eine Wanderung durchs einzigartige Wattenmeer.
Welche Gefahren dabei allerdings lauern, wird oft unterschätzt. Eine kürzlich erfolgte Rettungsaktion macht deutlich, wie schnell eine harmlose Wattwanderung zur ernsten Gefahr werden kann – die DLRG warnt eindringlich. Auf Anfrage dieser Redaktion erklärt eine Sprecherin zudem, worauf Wattwandernde unter keinen Umständen verzichten sollten.
Rettungseinsatz an der Nordsee – Einsatzkräfte müssen ins Watt ausrücken
Ein Ausflug ins Watt nahe Neßmersiel an der Nordsee wurde am 21. Juli für eine Person zu einer erschütternden Erfahrung. Rund 200 Meter vom Festland entfernt erkrankte sie medizinisch und konnte nicht mehr weitergehen, wie die Feuerwehr mitteilte. Einsatzkräfte mussten anrücken und die Person retten. Eine äußerst schwierige Angelegenheit aufgrund des weichen Bodens.
Zu Fuß gelang es der Feuerwehr schließlich aber, die Person zu erreichen, erst zu versorgen und mithilfe einer Schleifkorbtrage aus dem Watt zu retten. In diesem Fall ist alles zum Glück nochmal gut gegangen. Die Wanderung hätte allerdings auch ganz anders ausgehen können, wie Corinna Kölber von der DLRG Ortsgruppe Norden e.V. weiß.
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DLRG warnt: Diesen Fehler sollten Nordsee-Urlauber nicht machen
Auf unsere Frage, wie gefährlich das Wattenmeer sein kann, antwortet sie: „Sehr gefährlich.“ Das Problem in ihren Augen: Oft gehen Menschen ohne ausreichende Kenntnisse über die Gezeiten ins Watt. „Dabei kann es zu Erschöpfung kommen und die Betroffenen schaffen es dann oft nicht mehr aus eigener Kraft zurück ans Land.“
Sie hat daher einen wichtigen Rat für Nordsee-Urlauber: Niemals ohne Wattführer ins Watt aufbrechen. „Das ist lebenswichtig“, betont Kölber. Ansonsten können unter Umständen brenzlige bis lebensbedrohliche Situationen drohen. Das hat in diesem Jahr auch schon ein weiterer Vorfall im Norddeich gezeigt.
Am Ende zählt nicht nur das Abenteuer, sondern vor allem, dass alle gesund zurückkehren. Die Wattwanderung soll schließlich in guter Erinnerung bleiben – und nicht mit einem Rettungseinsatz enden.