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Ostsee: Bürgermeister macht einen besonderen Fund am Strand – dann beginnt eine große Aktion

Ostsee: Bürgermeister macht einen besonderen Fund am Strand – dann beginnt eine große Aktion

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© picture alliance / dpa

Nordsee vs. Ostsee: Das unterscheidet beide voneinander

Was sind die Unterschiede zwischen Nord- und Ostsee?

Kaum zu glauben, was der Bürgermeister von Prerow an der Ostsee am Strand gefunden hat.

Während eines Spaziergangs an der Ostsee machte René Roloff einen außergewöhnlichen Fund, der sogar einiger Untersuchungen nach sich zog.

Ostsee: Auf der Suche nach Fundstücken

Er ist nicht nur Bürgermeister, sondern auch Vorsitzender des Fördervereins zur Heimatpflege sowie Vorsitzender des Darß-Museums. Ein Grund für ihn, sich nach größeren Stürmen am Ostseestrand auf die Suche nach interessanten Dingen zu machen.

Am Weststrand hofft der Mann dabei auf Wrackteile und hat bereits öfter Funde beim Landesamt für Kultur- und Denkmalpflege melden können. Auch jetzt hatte Bürgermeister Roloff wieder Erfolg bei der Suche: Während eines Spaziergangs entdeckte er interessante Bootsteile – ein Wrack.

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Analyse für den Ostsee-Fund nötig

Der Sturm hatte den Einbaum unter einer Torfschicht im Strandsand freigespült. Vermutlich sollen die Teile dort länger gelegen haben und seien von Spaziergängern nicht als besonderes Fundstück erkannt worden.

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Das ist die Ostsee:

  • auch Baltisches Meer genannt
  • die Ostsee ist das größte Brackwassermeer der Erde
  • die Fläche beträgt 412.500 Quadratkilometer
  • sie ist bis zu 459 Meter tief

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Schnell sei ein Team vom Landesamt für Kultur- und Denkmalpflege unter der Leitung des Unterwasserarchäologen Dr. Jens Auer dazugestoßen, um die Teile zu bergen. Ein Hindernis für die Bergung des Einbaums: Die Ostsee habe bereits ein Teil des Fundstücks mit sich gerissen – es sei also nicht viel Zeit übrig gewesen, die weiteren Teile zu sichern.

Ostsee: Wrackteile mit besonderer Vergangenheit

Obwohl noch unklar sei, wie alt die Wrackteile sind, hat die ehrenamtliche Bodendenkmalpflegerin Annette Weidemann eine Vermutung. „Er [der Einbaum, d.R. ] könnte mittelalterlich sein oder sogar steinzeitlich“, berichtet sie dem „Nordkurier“.

Um genaue Informationen zu bekommen müsse zunächst eine Probe des Holzes genommen werden. Einbäume seien laut Weidemann aber über einen langen Zeitraum mit derselben Technik hergestellt worden.

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10 Tipps für Urlaub an der Ostsee:

  • Rügen
  • Bornholm
  • Usedom
  • Hiddensee
  • Fischland-Darß-Zingst
  • Poel
  • Heiligendamm
  • Timmendorfer Strand
  • Fehmarn
  • Hohwachter Bucht

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Das Wrackteil, vielleicht noch aus Steinzeit oder Mittelalter, sei auf einer Länge von 3,20 Meter und einer Breite von 60 Zentimetern erhalten geblieben, wobei das rückseitige Teil nicht dabei war. Dass das Stück an einer Seite verschoben gewesen und das Holz zum Teil schon aufgeschwemmt und porös gewesen sei, habe die Bergung ebenfalls erschwert.

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Plötzliche Wendung bei der Bergung an der Ostsee

Mit einer schnellen und genauen Dokumentation mittels Schritt-für-Schritt-Anleitung hatten die Bodendenkmalpfleger möglichst viele Messdaten und Fotos bekommen wollen.

Das sei jedoch ganz anders gekommen: Mit voller Ausrüstung machten sich die Beteiligten auf den Weg. Als sie am Fundplatz ankamen, sei ein Teil des Einbaums bereits verlandet gewesen, das habe die Dokumentation zunächst noch erleichtert.

„Nach einer halben Stunde drehte jedoch der Wind und der Einbaum lief mit Wasser voll. Der ursprüngliche Dokumentationsplan musste verworfen werden“, berichtete Weidemann gegenüber dem „Nordkurier“.

Der Situation entsprechend sei ein neuer Plan nötig gewesen, wie sie berichtete: „So blieb uns nichts anderes übrig, als mit zwei Personen ununterbrochen das Wasser auszuschöpfen. Der Dritte fotografierte jeweils den Bereich, der durch das Ausschöpfen für wenige Sekunden sichtbar war.“

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Ostsee: Ein Kampf gegen die Fluten

Für die vollständige Bergung seien noch einige Schritte eingeleitet worden, da der Platz direkt in der Laufzone am Strand lag. Entsprechende Vorbereitungen hätten zum Erfolg führen sollen, da der Untergrund schwierig und der Fund in einem sensiblen Zustand gewesen sei.

Nachdem der Zustand des Fundes kontrolliert worden sei, habe sich bei der Bergung jedoch ein komplett anderes Bild gezeigt: Der Fund hätte bei der geplanten Gesamtbergung zwei Tage später schon komplett unter Wasser gelegen. (lfs)