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Ostsee: Gemeinde erteilt Feuerwerks-Verbot – doch die Sorge liegt ganz woanders

Immer mehr Gemeinden an der Ostsee verteilen ein Feuerwerks-Verbot. Auch diese Gemeinde betrifft es, doch die Sorgen liegen wo ganz anders!

© IMAGO / Pond5 Images

Die Ostsee: 5 Fakten über das Baltische Meer

Die Ostsee hat eine Fläche von 412.000 Quadratkilometer. Die tiefste Stelle in der Ostsee beträgt 459 Meter. Im Durschnitt ist das Meer etwa 52 Meter tief. Im Englischen und in vielen anderen Sprachen bezeichnet man die Ostsee als Baltische See oder als Baltisches Meer.

Bald ist Silvester, und Feuerwerkskörper knallen wieder über den Dächern und hinterlassen schöne Bilder am Himmel an der Ostsee – und Rauch. Doch diese Tradition wird immer mehr eingeschränkt.

Viele Gemeinden an der Ostsee führen „Feuerwerksverbot-Zonen“ ein, manche verzichten sogar vollständig auf Feuerwerk – doch in dieser Gemeinde liegt die Sorge ganz woanders…

Ostsee: Brandgefährdete Objekte werden geschützt

Die Gemeinde Laboe beschloss ein Feuerwerksverbot. Um alle darüber zu informieren, teilten sie diese Information nicht nur auf ihrer eigenen Website, sondern auch in der gesamten Gemeinde auf den Straßen mit. An Straßenlaternen hängen nun Schilder, die über das Feuerwerksverbot aufklären.

Darauf zu sehen ist eine Kartenansicht von Laboe. Manche Straßen liegen in großen roten Kreisen – in diesen sogenannten „markierten Schutzzonen“ ist das Zünden von Feuerwerkskörpern nicht erlaubt. Der Grund für den Schutz sind brandgefährdete Objekte – diese werden zusätzlich im Umkreis von bis zu 200 Metern geschützt. Doch eine Dame macht sich weniger Sorgen um die alten Gebäude – vielmehr um die alten Leute!

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Ostsee: Kriegstrauma ausgelöst durch Feuerwerk

In einem Facebook-Beitrag zu dem Verbot in Laboe wünscht sich ein Herr eine Sache besonders: „Hoffentlich wird dann auch mal kontrolliert. Denn interessieren tut das die Leute eh nicht.“ Und auch eine Dame bestätigt das: „Es halten sich sehr viele Menschen nicht daran.“ Ihrer Meinung nach gibt es jedoch ein noch viel größeres Problem: „Es wird auch im Umkreis vom Pflegeheim geknallt, ohne Rücksicht auf die Älteren mit möglichem Kriegstrauma.“

Eine andere Frau erzählt: „Meine Oma hatte extreme Angst vor Raketen, da sie wie die Bombenabstecker der Alliierten aussahen. Damals wurden mit solchen Leuchtkugeln der Himmel markiert, wo dann die Bomber alles abwarfen. Die Angst kam allerdings erst, als sie dement war.“

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Ostsee: Ältere Menschen leiden unter Feuerwerk

Ihre Sorgen stoßen in den Kommentaren auf die verschiedensten Gefühle und Ansichten, dabei ist es nicht verwunderlich, dass besonders viel Empathielosigkeit durch die Kommentarspalten zieht. Natürlich wird die Grundsatzdiskussion eröffnet: Wir sind ein freies Land und es gibt schon genug Verbote. Wo kommen wir denn hin, wenn wir jetzt auch noch auf die Älteren Acht geben? Diese Meinung hält sich leider in den Kommentaren fest.

Doch es scheinen viele ältere Menschen unter der Silvesternacht gelitten zu haben. Eine weitere Frau erzählt von ihrem Vater und vermutet das Problem darin: „Diese Generation hat ihre Gefühle nicht so offen gelegt wie es heute gemacht wird, sondern den Kampf mit sich selber ausgemacht. Ich habe jedoch gemerkt, dass es ihm nicht wohl war.“

Und noch eine weitere Dame erzählt, dass sie dieselben seelischen und körperlichen Symptome gespürt hat, die sie bei angekündigten Bombenalarmen und einschlagenden Bomben auch bei den Sirenen empfunden hat.


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Zuletzt bringt es eine Frau gut auf den Punkt: Was nun schlimmer sei, spielt wenig Rolle – im Endeffekt geht es doch nur darum, Rücksicht zu nehmen. Auch wenn nicht allen älteren Leuten in der Silvesternacht schlecht geht – es scheinen doch noch einige Kriegsüberlebende zu leben, denen ein Böller-Verbot in der Nähe sicherlich einiges an innerlichem Stress ersparen würde.